Klagenfurt - Der Verkehrsverbund in Kärnten erhält ein völlig neues Tarifsystem. Ab dem 1. September wird es statt der bisherigen sechs Zonen 300 kleine "Waben" geben. Die Folge: lange Strecken werden teurer, kurze zum Teil deutlich billiger.

Drei Jahre lang haben die Kärntner Linien an dem neuen System getüftelt. Für Geschäftsführer Christian Heschtera ist die Umstellung unbedingt notwendig. "Es gab sechs Großregionen, für die Kurzstrecken war der Fahrpreis daher zu teuer." Im Gegensatz dazu hätten auf den weiteren Strecken die Deckungsbeiträge gefehlt, wodurch Finanzierungslücken entstanden seien. Insgesamt sollen durch die Einteilung in die vielen kleinen Einheiten kurze Strecken generell billiger werden, lange teurer, doch müsse dies nicht in jedem Einzelfall so sein, betonte Heschtera am Dienstag.

Verbilligungen

Verbilligungen soll es vor allem bei Zeitkarten, also Wochen- und Monatskarten, geben. Einzelfahrten werden hingegen durchwegs teurer werden, sämtliche Verbund-Tarife werden an jene der ÖBB angeglichen. Wer vor dem Tarifsystemwechsel Karten gekauft hat, darf diese bis zu ihrem Ablaufdatum weiter benützen. Sind Karten schon gekauft, deren Gültigkeit aber erst nach Einführung des neuen Tarifsystems beginnt, kann umgetauscht werden, vorausgesetzt, es handelt sich um so genannte "höherwertige" Karten wie etwa Monatskarten. Einzelkarten sollten tunlichst vor dem 1. September verbraucht werden, da sie danach verfallen.

Im Verkehrsverbund Kärnten sind neun Verkehrsunternehmen zusammen gefasst. Dazu zählen unter anderen die ÖBB, die Buslinien der Stadtwerke Klagenfurt und private Linienbusse in Villach. Pro Tag verkehren in Kärnten mehr als 300 Busse, die an die 100.000 Menschen befördern. Während sich ab September der Fahrpreis für alle Linien ändert, bleiben die Fahrpläne vorerst gleich. (APA)