foto: head
Wien/Rotterdam - Der an den Börsen Wien und New York notierte Sportartikel-Hersteller Head hat im ersten Halbjahr 2003 den Verlust dramatisch ausgeweitet: Der Betriebsverlust erhöhte sich von 5,1 auf 18,0 Mio. US-Dollar (derzeit 15,9 Mio. Euro), der Verlust je Aktie stieg von 0,34 auf 0,51 Dollar, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Für das Gesamtjahr 2003 erwartet der Konzern ein im Vergleich zu 2002 "niedrigeres Ergebnis". Die Aktien gaben heute in der ersten Handelsstunde um zwei Prozent auf 1,95 Euro nach.

Keine Verbesserung

Auch im zweiten Quartal sei es zu keiner Verbesserung der schwierigen Geschäftsbedingungen gekommen, und der US-Dollar habe weiter gegenüber dem Euro nachgegeben, begründete Head-Vorstandsvorsitzender Johan Eliasch den Verlust. Die Bruttomarge von Head sank im ersten Halbjahr 2003 von 39,8 auf 36,3 Prozent - eine Folge der weiteren Abwertung des US-Dollar und des japanischen Yen gegenüber dem Euro und des Preisdrucks auf Grund der schwierigen Geschäftsbedingungen, erläuterte das Unternehmen.

Der Umsatz der Head erhöhte sich im ersten Halbjahr um 3,4 Prozent auf 152,8 Mio. Dollar. Die Wechselkursänderungen hätten zwar zu einem Umsatzwachstum in der Berichtswährung - dem Dollar - geführt, hätten jedoch zusätzlichen Druck auf die Gewinnmargen ausgeübt, da ein relativ hoher Anteil der Kosten in Euro anfalle, hieß es dazu.

Wintersport solide

Der Umsatz im Wintersportbereich sei in lokaler Währung um 66,7 Prozent auf 22,4 Mio. Dollar gestiegen, was darauf zurückzuführen sei, dass die "Intelligence-Technologie" bei Skiern gut vom Markt aufgenommen worden sei. Auch der Auftragsstand liege trotz des flauen Markts über Vorjahresniveau.

Im Tennisschlägerbereich ging der Umsatz hingegen vor allem wegen der schwachen Nachfrage in den USA um 6 Prozent auf 87,1 Mio. Dollar zurück. Mit dem neuen Liquidmetal-Tennisracket wolle Head die technologische Führungsposition ausbauen und unter den aktuellen schwierigen Geschäftsbedingungen am Markt behaupten. Die im Juli erfolgte Einführung von vier neuen Rackets werde sich im zweiten Halbjahr positiv auf den Umsatz in diesem Bereich auswirken, hofft Head.

Euro-Belastung

Im Tauchsportbereich erhöhte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent auf 38,5 Mio. Dollar, was vor allem auf die Aufwertung des Euro zurückzuführen sei, hieß es. Im Halbjahr sei keine Erholung des Tauchsportmarktes festzustellen gewesen, der Auftragsstand sei etwas niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres ausgefallen. Im Lizenzgeschäft stiegen die Umsätze um 13 Prozent auf 4,7 Mio. Dollar, für das Gesamtjahr werde ein Halten der Umsätze in diesem Bereich erwartet.

Die im Jänner 2003 getroffene Entscheidung, konzerninterne Forderungen - nicht auf Euro lautend - in eine langfristige konzerninterne Finanzanlage umzubuchen, habe zu einer Verringerung der in der Gewinn- und Verlustrechnung der Berichtsperiode ausgewiesenen Wechselkursverluste geführt, hieß es weiter. Im ersten Halbjahr 2003 habe sich daher nach einem Verlust von 4,8 Mio. Dollar in der Vergleichsperiode des Vorjahrs ein geringfügiger Gewinn ergeben. (APA)