Ein von der Kodak-Tochterfirma Cinesite entwickeltes digitales Aufnahmeverfahren für Kinofilme findet immer mehr Anklang in Hollywood. Kevin Costner hat zuletzt seinen neuen Western "Open Range", der am 15. August in den USA startet, komplett in der neuen Technik Digital Intermediate gefilmt. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) am Montag. Digital Intermediate erlaubt es Filmemachern, von digitaler Technologie zu profitieren, ohne auch nur eine digitale Kamera einzusetzen.

Eine riesige digitale Datei

"Open Range" wurde einschließlich Vor- und Abspann mit der Digital-Intermediate-Technik gedreht. Dazu wurde der Western zunächst auf Film aufgezeichnet und dann in eine riesige digitale Datei umgewandelt. In dieser Form können Details jedes einzelnen Bildes abgestimmt werden. Nach den Änderungen wird die gesamte Datei zurück auf Film gespielt. Digital Intermediate bietet traditionellen Methoden gegenüber eine Reihe von Vorteilen. Änderungen können sofort überprüft werden und nicht erst nach der Entwicklung im Fotolabor. Außerdem müssen Farb-Korrekturen mit Digital Intermediate nur einmal durchgeführt werden, statt dreimal - je einmal für den Kinofilm, Video und DVD. Das funktioniert, weil alle drei Formate von einem Original-Negativ hergestellt werden und bringt damit enorme Kosteneinsparungen.

Schon Ende der 90er Jahre erprobt

Prototypen von Digital Intermediate wurden bereits in Filmen wie "Pleasantvile" (1998) oder "O Brother, Where Art Thou?" (2000) eingesetzt, seither wurde die Technik weiter entwickelt und perfektioniert. In diesem Jahr werden bereits etwa hundert Filme in die Kinos kommen, die Digital Intermediate benutzt haben, vergangenes Jahr waren es gerade ein Dutzend. Neben dem neuen Costner-Film sind das dieses Jahr unter anderem "Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl", "Terminator 3: The Rise of the Machines", "Seabiscuit" und "S.W.A.T".(pte)