Zwischen 240 und 250 Personen sind derzeit in Wien "angehalten", wie der offizielle Ausdruck lautet. Im Polizeigefängnis an der Wiener Roßauer Lände nutzen seit wenigen Tagen elf von 46 Frauen die Möglichkeit, etwas mehr Freiraum zu bekommen. Ein Trakt im dritten, dem Frauenstockwerk, wurde in eine offene Station umgewandelt, wo sich die Insassen zwischen 6.30 und 18 Uhr frei bewegen können. In einem Gemeinschaftsraum wurde eine Teeküche und Fernsehecke eingerichtet, auch ein Wertkartentelefon ist zugänglich.
18 Plätze gibt es insgesamt, eines der drei Sechserzimmer ist für Jugendliche reserviert. In der offenen Station aufgenommen werden nur Frauen, deren Identität geklärt ist, die keine Vorstrafen aufweisen und die in einer zehntägigen Beobachtungsphase nach ihrer "Anhaltung" keine Schwierigkeiten gemacht haben.
Nicht alle bleiben aber in der offenen Station, berichtet eine Polizistin bei einer Presseführung am Montag. "Manche schließen in den zehn Tagen in den Zellen Freundschaften, dann kommen sie in die offene Station und wollen dann wieder zurück", meint die Beamtin. Auch die Bewegungsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten sind für die Frauen eher dünn gesät.