Das Angebot der Organisationen
Die drei Hilfsorganisationen bieten sich an, gemeinsam mit dem Innenministerium ein der schwierigen Situation der Asylsuchenden adäquates Betreuungskonzept zu erarbeiten und umzusetzen. Viele dieser Menschen hätten auf ihrer Flucht Schreckliches erlebt. Die Betreuung Hunderter Entwurzelter mit unsicherer Zukunft bedürfe mehr als die bloße Bereitstellung von Kost und Logis.
Vorstellungen
"Diese Erfahrung haben wir in unserer jahrzehntelangen Arbeit international und in Österreich - von der Ungarnkrise bis zum Konflikt im ehemaligen Jugoslawien - gemacht", hieß es in der Aussendung. Die Betreuung von Flüchtlingen erfordere die Unterbringung in kleineren Organisationseinheiten, Kompetenzen in Mediation und Konfliktregelung, Wissen über die Bedingungen in den Herkunftsländern der AsylwerberInnen, therapeutische Angebote für schwer Traumatisierte und eine besondere Beschäftigung mit den Kindern.
"Zu viele Menschen auf engem Raum"
Auch Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer verwahrte sich in einer Aussendung gegen reflexartige Schuldzuweisungen, "aber die Fakten sprechen eine deutliche Sprache". Weidenholzer: "Zu viele Menschen wohnen auf engem Raum. Es gibt zu wenig Betreuungspersonal. Die Flüchtlinge wissen nicht, wie lange ihr Verfahren dauern wird. Arbeit ist verboten, Beschäftigung gibt es kaum. Ein Leben geprägt von Angst und Unsicherheit, verurteilt zum Warten und Nichtstun."
All dies sei "ein gefährlicher Cocktail für über 800 Menschen, die trotz aller Widrigkeiten noch zu den 'Glücklichen' zählen, sind sie doch in Bundesbetreuung, was einem Drittel der Asylsuchenden auf Grund ihrer Herkunft von Innenminister Strasser verwehrt wird", so der Volkshilfe-Präsident. Seit Jahren kritisiere seine Organisation den menschenverachtenden Umgang mit Schutzsuchenden in Österreich, die Erfolge seien jedoch bescheiden.
European Homecare, das das Flüchtlingslager seit Juli führt, sei klar überfordert mit der Aufgabe um den angebotenen Preis. Das Konsortium aus Volkshilfe, Diakonie, Caritas und Rotem Kreuz war zu teuer - und das aus einem einzigen Grund: "Wir haben mit deutlich mehr Betreuungspersonal kalkuliert", meint Weidenholzer.