Graz - Bis zu 50 Prozent weniger Niederschläge in der Steiermark sorgen zwar für Besorgnis erregende Gesichter, die Wasserwirtschaftsabteilung der steirischen Landesregierung gibt aber Entwarnung: "Der absolut tiefste Grundwasserspiegel ist noch nicht erreicht". Auch wenn die Stände sehr niedrig seien, sei die Wasserversorgung auch weiterhin gesichert. "Wassertrantscheln" wie "Rinnen lassen, um ein kaltes Glas Wasser zu bekommen" oder unnötiges Gießen sollten aber vermieden werden.

Kritisch sei die Situation nur deshalb, "weil in der momentanen Situation alles zusammenkommt", wie Gunther Suette von der Fachabteilung 19 erklärt: "Nämlich der etwas tiefer gelegene Grundwasserspiegel, die ständigen Entnahmen hoher Wassermengen und dass es keine Möglichkeit zur Neubildung von Wasserreserven gibt". Die öffentliche Versorgung sei allerdings nicht gefährdet.

Pegel höher als im Vorjahr

Auch bei der Auswertung der "repräsentativen Pegel" - also der Grundwasserspiegel an markanten Punkten - wurde von den Wasserbeauftragten festgestellt, dass sich der Wasserstand meist nur knapp ober- oder knapp unterhalb des langjährigen Schwankungsbereiches befindet. Im Grazer Feld sei der Pegel zwar 40 Zentimeter niedriger, aber immer noch höher als im Vorjahr. Ebenso im Raum Leibnitz: "Auch hier halten wir das Niveau vom Vorjahr", so Suette.

Bei der Feuerwehr hat man auf verschiedene Arten Vorsorge gegen Wassermangel bei Löscheinsätzen getroffen, so Gottfried Hörbiger von der Landesfeuerwehrzentrale in Lebring. Neben dem Wasser aus der Natur wie Teichen, Flüssen, Bächen und Seen stehen im Ortsbereich Hydranten sowie im ländlichen Bereich die lokalen Wasserbehälter sowie die Trinkwasserbehälter zur Verfügung. Deren Lage sei erfasst, kartiert und die Verwendung werde auch geübt, hieß es.

Behälter für den Notfall

Wenn man im unwegsamen Gelände bei einem Löscheinsatz buchstäblich auf dem Trockenen sitzt, dann hat die Feuerwehr noch transportable Behälter zur Verfügung, die wie Swimmingpools aussehen und zwischen 30.000 und 40.000 Liter Wasser fassen können. Bei Bedarf können diese Becken aus der Luft durch Hubschrauber des Bundesheeres oder des Innenministeriums mit rund 800 Liter Wasser pro Flug befüllt werden.

Die Feuerwehr auch landesweit - seit einer Woche verstärkt - im Einsatz, um Trinkwasser an Personen zuzustellen, deren Brunnen am Anwesen ausgetrocknet sind. "Wir regen bei solchen Wasserlieferungen an, dass die Spülwasserbehälter - sprich die Toilettekästen - von zehn auf drei Liter heruntergeschraubt werden", so Hörbiger. (APA)