Es ist definitiv keine leichte Sache. Drei bis vier Rollen, das ergibt so zirka ein halbes Kilo (das Ganze kostet 9,99 Euro), und man fühlt sich ein bisschen nach Rollen, jedenfalls ist der Hunger erst einmal für ein paar Stunden weg. Und wie!

Foto: Harald Fidler

Es ist aber auch terminologisch keine ganz einfache Sache. Was ich bisher Burek nannte, ist eigentlich keiner. Jedenfalls nicht in Bosnien, und also auch nicht in der Thaliastraße 30, bei Željo. Aber man zeigt hier viel Toleranz und Verständnis, wenn der Fidler wieder einmal schläfrig durch Ottakring und in den nicht sehr schönen Grill tapst und Burek mit Erdäpfeln verlangt. Das ist dann nämlich kein Burek. Aber definitiv der beste.

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Ich lerne: Burek gibt es in diesem kultuellen Zusammenhang nur mit Fleisch. Alles andere schmeckt zwar für mich Banausen wie Burek ohne Fleisch, ist aber Pita. Zum Beispiel mit Erdäpfeln. Mit Käse. Mit Erdäpfeln und Käse. Oder Kraut. Und das ist fast noch besser als die Erdäpfelpita. Vermutlich ist deshalb der Krautstrudel (also Pita in großer Kringelform) auch praktisch immer aus.

Der Krautstrudelbeweis

Nein: Ganz sicher ist der Krautstrudel (unten) genau deshalb immer aus. Weiß ich, seit ich endlich einmal gerade rechtzeitig für das letzte Viertel der supersaftigen Wunderrolle bei Željo aufschlug. Da wird der Fidler richtig südburgenländisch sentimental. Herrlich! Schon wegen des Krautstrudels, der ja definitiv kein Burek sein kann, ist genau hier und bis zum Beweis des Gegenteils der beste Burek zwischen Hüttelbergstraße und Gerasdorf zuhause.

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Besserer Burek?

Sie kennen besseren Burek? Bessere Pita? Womöglich gar besseren Krautstrudel? Ich kann mir das ja nicht vorstellen, aber: Sachdienliche Hinweise werden immer gern genommen – am einfachsten per Posting. Schon jetzt: Herzlichen Dank für Ihre Tipps!

Foto: Harald Fidler

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Obacht: Die klassischere Pita in genau der Kringelform oben gibt's auch bei Herrn Željo. Aber nur auf Bestellung. Bevor ich die Order aufgebe, brauche ich Verstärkung. So ein Blech ist schließlich gar keine leichte Angelegenheit. (Harald Fidler, derStandard.at, 21.1.2014)