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Im Dezember zeigte sich die Sonne ungewöhnlich oft.

Foto: APA/SIGI TISCHLER

Wien - Der Dezember 2013 war der viertsonnigste in den vergangenen 130 Jahre, auf den Bergen belegte er sogar Rang zwei in 163 Jahren. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag berichtete, zählte der letzte Monat des Jahres 2013 auch zu den trockensten in den vergangenen vier Jahrzehnten.

"Klimatologisch sehr ungewöhnlich"

Klimatologe Alexander Orlik bezeichnete den heurigen Dezember als "klimatologisch sehr ungewöhnlich", denn "österreichweit gesehen gab es 40 Prozent mehr Sonnenschein als im vieljährigen Mittel. Das ist Platz vier seit Beginn der Sonnenschein-Messungen im Jahr 1884. Auf den Bergen war es außerdem der zweitwärmste Dezember seit Temperatur-Messbeginn im Jahr 1851. Hier war es nur im Dezember 2006 noch wärmer."

Regen und Schneefall waren hingegen sehr ungleich verteilt. Im Süden Österreichs brachte der viele Niederschlag der vergangenen Woche größtenteils noch ein Plus von zehn bis 100 Prozent in der Monatsbilanz. Überall sonst in Österreich war es extrem trocken. "In Vorarlberg und Nordtirol war es der trockenste Dezember seit 1975, und von Oberösterreich bis ins Nordburgenland der trockenste Dezember seit 1972. In Hollabrunn in Niederösterreich zum Beispiel fielen im gesamten Monat nur zwei Millimeter Niederschlag", sagt Orlik.

Relativ wärmster Punkt war Feuerkogel

Strenge winterliche Verhältnisse traten im Dezember 2013 nur sehr selten auf. Das führte dazu, dass der letzte Monat des heurigen Jahres gegenüber dem klimatologischen Mittel um 1,5 Grad wärmer verlief. In den hochalpinen Regionen und auf den Berggipfeln lag die Dezembermitteltemperatur sogar um 3,1 Grad höher. Der relativ wärmste Punkt des Landes war mit einer Temperaturabweichung von plus 4,3 Grad der Feuerkogel (OÖ, 1.618 Meter).

Der absolut wärmste Ort war im Dezember 2013 die Wiener Innenstadt mit einem Temperaturmittel von 4,0 Grad. Die absolut höchste Temperatur wurde am 25. Dezember mit 19,1 Grad am Salzburger Flughafen registriert. Das ist für die seit 1939 bestehende Wetterstation ein neuer Stationsrekord für den Dezember.

Am kältesten war es im Dezember 2013 mit minus 19,8 Grad am 7. des Monats auf dem Brunnenkogel (T, 3.438 m). Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort trat am 1. Dezember in Tannheim (T, 1.100 m) mit minus 16,3 °C auf.

Wenig Regen

Der Niederschlag glänzte im Dezember 2013 vorwiegend durch Abwesenheit. Im Mittel gab es an den Wetterstationen der ZAMG im Dezember nur sieben Niederschlagstage. Österreichweit gesehen fiel um 50 Prozent weniger Niederschlag. Verglichen mit den jeweiligen klimatologischen Mittelwerten war Wolfsegg (OÖ, 635 Meter) mit einem Defizit von 97 Prozent und einer Dezemberniederschlagsmenge von drei Millimetern der relativ niederschlagsärmste Ort des Landes. Hollabrunn (NÖ, 253 m) war hingegen mit einer Niederschlagssumme von zwei Millimetern der absolut trockenste Ort. (APA, 30.12.2013)