Bild nicht mehr verfügbar.

Dieser philippinische Trader freut sich. So wie die meisten internationalen Börsen sich über ein Rekordjahr freuen.

Foto: REUTERS/Romeo Ranoco

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Wien - Das Börsenjahr 2013 war gekennzeichnet von der Fortsetzung des Erholungskurses. Der MSCI-Weltaktienindex hat heuer mehr als 20 Prozent zugelegt und damit den stärksten Anstieg seit 2009 geschafft. Anleger haben damit theoretisch sechs Billionen Dollar (4,35 Bio. Euro) verdient.

Vor allem die Industriestaaten haben sich deutlich verbessert. US-Aktien (gemessen am S&P 500) haben 29,11 Prozent zugelegt, der deutsche Leitindex Dax schließt auf Jahressicht 25,5 Prozent fester. Der japanische Aktienmarkt ist aber allen anderen Börsen davon gezogen - der Nikkei 225 hat sich um 56,7 Prozent gesteigert und verbucht damit seinen stärksten Anstieg seit 1972.

Im Vergleich dazu hat die österreichische Börse enttäuscht. Der Leitindex ATX hinkt mit einem Plus von gut sechs Prozent hinterher. Die heimische Börse war bei Kapitalerhöhungen zwar gut unterwegs - bei acht Transaktionen wurden insgesamt 1,6 Mrd. Euro frisches Eigenkapital aufgenommen - Börsenneuzugang gab es aber keinen. Die Constantia Flexibles hat ihr Initial Public Offering im letzten Moment zurückgezogen. Von den großen Börsen liegt nur der Shanghai Composite Index im Minus. Er verlor 2013 rund acht Prozent.

Gesucht waren heuer vor allem Blue-Chips, also Aktien mit einer großen Börsenkapitalisierung und hoher Liquidität. An der Wall Street legte der US-Flugzeughersteller Boeing heuer mehr als 80 Prozent zu und ist mit Respektabstand der beste Wert im Dow Jones. Einziger Verlierer im Dow war IBM mit minus 3,4 Prozent.

Wichtigste Gründe für die gute Performance der Börsen waren die langsame Erholung von der Rezession und die Reduktion von Risiken - etwa ein Auseinanderbrechen der Eurozone, ein Wirtschaftsabschwung in China oder Turbulenzen in der US-Wirtschaft - sowie die extrem expansive Geldpolitik der weltweit wichtigsten Zentralbanken.

In den USA zeigt sich eine interessante Differenz: Quer über alle Laufzeiten gibt es bei Anleihen einen Verlust (Stand 30.12.) von rund 3,4 Prozent. "Das ist das erste negative Jahr bei Anleihen seit 2009", sagt Monika Rosen-Philipp, Chefanalystin der UniCredit Private Banking. Stellt man die negative Jahresperformance der US-Staatsanleihen dem Anstieg des Aktienindex S&P 500 (29,1 Prozent oder 3,7 Bio. Dollar) gegenüber, ergibt sich mit 32,5 Prozent die größte jemals verzeichnete Differenz. "Für Risikoaversion wurden Anleger heuer bestraft", fasst Rosen zusammen.

Schwellenländer verlieren

Im Boom weit abgeschlagen liegen 2013 die Schwellenländer. Das schwächere Wirtschaftswachstum und auch politische Unsicherheiten haben die Anleger aus diesen Märkten getrieben. Die Korruptionsaffäre in der Türkei gefolgt von Unruhen zeigt, wie schnell das Geld der Investoren abgezogen wird. In den vergangenen Tagen brachen die Kurse um mehr als zehn Prozent ein, auf Jahressicht hat der türkische Index Bist-30 rund 18 Prozent eingebüßt.

Gold hat heuer nicht geglänzt. Das Edelmetall verlor 27,5 Prozent an Wert und sank auf rund 1200 Dollar je Feinunze. "Damit geht die zwölf Jahre dauernde Phase eines stetig steigenden Goldkurses zu Ende", erklärt Rosen.

Aber auch abseits der täglich im Zentrum stehenden Börsen konnte 2013 gut verdient werden. So legte der asiatische Tech-Index Jasdaq 87,10 Prozent zu, der bulgarische Index BSE-Sofix kletterte um 42,86 Prozent nach oben und der Warschauer Index WIG-80 machte 36,83 Prozent gut. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, 31.12.2013)