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Foto: REUTERS/Max Rossi

Mailand/Rom - Die schwer angeschlagene Bank Monte dei Paschi di Siena soll nach dem Willen der italienischen Regierung auch nach der vorerst geplatzten, dringend notwendigen Kapitalerhöhung ihre Eigenständigkeit behalten. Der Regierung sei daran gelegen, dass die finanzielle Aufstockung von 3 Mrd. Euro für die älteste Bank der Welt umgesetzt und die Bank nicht verstaatlicht werde. Zudem solle das Institut seine unter dem früheren Premierminister Mario Monti erhaltenen Bonds zurückzahlen, sagte ein Regierungssprecher am Montag.

Die Anleger zeigten sich verunsichert wegen der unklaren Perspektiven für die Bank. Zunächst gab das Papier nach der Verschiebung der Kapitalerhöhung um bis zu knapp acht Prozent nach, zu Mittag lag es dann wieder leicht im Plus.

Nach einer beispiellosen Revolte ihres Großaktionärs, der ebenfalls Monte Paschi heißenden Stiftung aus Siena, steht die Führung der Bank vor einem Scherbenhaufen. Eine Aufstockung des Kapitals schon im Jänner wurde am Samstag auf der Aktionärsversammlung des Geldhauses abgelehnt. Der Sanierungsplan steht damit infrage. Die Stiftung steckt selbst in Schwierigkeiten und hatte eine Verschiebung des Kapitalschritts auf Mai gefordert. "Dadurch, dass der Hauptaktionär um einen Aufschub gebeten hat, arbeiten wir nun daran, sicherzustellen, dass es mit der Kapitalerhöhung vorangeht", sagte der Regierungssprecher.

Die 1472 gegründete Traditionsbank ist wegen riskanter Derivategeschäfte und der Schuldenkrise in der Schieflage. Sie hat in den vergangenen zwei Jahren fast 8 Mrd. Euro Verlust geschrieben, auch 2013 werden rote Zahlen erwartet. Die Regierung stützt das Institut mit 4,1 Mrd. Euro. Für eine Genehmigung dieser Staatshilfe verlangt die EU-Kommission eine Kapitalerhöhung, anderenfalls droht eine Verstaatlichung.  (APA, 30.12.2013)