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Abtransport der Leiche des finnischen Snowboarders.

Foto: APA/PHILIPP BRUNNER

Innsbruck - Die Experten des Landes haben am Sonntag erneut vor der heiklen Lawinensituation in Tirol gewarnt. Die Gefahr bleibe verbreitet erheblich, also Stufe "3" der fünfteiligen Skala. Tags zuvor war ein finnischer Snowboarder in Osttirol im freien Gelände von einer Lawine mitgerissen worden und rund 300 Meter über steiles Gelände in den Tod gestürzt.

Die Hauptgefahr ging weiterhin von frischen und älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese überlagerten häufig eine schwache Altschneedecke und könnten daher schon durch geringe Zusatzbelastung als Lawine ausgelöst werden, erklärten die Experten. Dafür reiche bereits das Gewicht eines einzigen Wintersportlers.

Gefahr geht nur langsam zurück

Gefahrenstellen lagen in Triebschneehängen und im kammnahen Gelände aller Expositionen, vor allem oberhalb von etwa 2.000 Metern Höhe. Vereinzelt seien auch Selbstauslösungen oberflächlicher Lockerschneelawinen und in steilen Grashängen von Gleitschneelawinen möglich, hieß es. Auch in den kommenden Tagen werde die Lawinengefahr nur langsam zurückgehen.

Am Samstag war das erste Lawinenopfer in Tirol zu beklagen. Ein 32-jähriger Snowboarder aus Finnland war als Mitglied einer sechsköpfigen Gruppe im Defereggental in Osttirol im freien Gelände abgefahren. Dabei kam er an einer steil abfallenden Geländekante zu Sturz und löste ein Schneebrett aus. Die Lawine riss den Finnen laut Polizei rund 300 Meter über teilweise senkrechtes und mit Felsen durchsetztes Gelände in die Tiefe. Für den 32-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. (APA, 29.12.2013)