Laut einer Umfrage hat sich ein Drittel der Österreicher vorgenommen, im neuen Jahr mehr Sport zu betreiben, gesünder zu essen und abzunehmen.

In einem gewissen Zielkonflikt dazu steht der Rat der Psychologin Christiane Spiel, man solle sich selbst keine unrealistischen Ziele bei den Neujahrsvorsätzen vorgeben. Daher hat wahrscheinlich die Regierung doch recht, wenn sie sich keine großen Reformen vornimmt. So kann sie nicht frustriert werden.

Und dann benötigt man natürlich Selbstregulation. Eine hohe Selbstregulation sei für jeden nützlich, meinte Spiel kürzlich bei einem science.talk über Entscheidungsprozesse. Studien würden "ganz klar" zeigen, dass Menschen, die Selbstregulation besitzen, gesünder sind, länger leben und mehr Geld verdienen. "Und wer ist nicht lieber reich und schön als arm und krank?" Das erklärt viele Rätsel unseres Alltagslebens: It's the Selbstregulation, stupid!

Jenseits solcher Versuche, die Sache leicht zu verblödeln, ist es wahrscheinlich sinnvoll, sich nicht auf von außen oktroyierte Ziele einzulassen (was ja oft nur innere Abwehr bewirkt), die eigenen Ziele realistisch und auf die eigenen Möglichkeiten bezogen anzusetzen und sich selbst immer wieder zu überprüfen. Der österreichische Nationalcharakter ist zwar nicht für das eiserne Durchziehen von guten (Neujahrs-)Vorsätzen bekannt - aber gut, probieren wir es halt wieder einmal. (RAU, DER STANDARD, 28./29.12.2013)