Neu-Delhi - Ein indisches Gericht hat einen Mann wegen der Vergewaltigung einer Spanierin zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann sei im November 2012 in die Wohnung der Frau eingebrochen, habe sie mit einem Messer bedroht und zunächst Geld und Schmuck gefordert. Dann habe er sie vergewaltigt, berichtete das indische Fernsehen. In Karaikal kam es zu Weihnachten neuerlich zu einer Gruppenvergewaltigung.

Die 27-Jährige lebte zum Zeitpunkt in Mumbai, um klassische indische Musik zu erlernen. Nach dem Vorfall kehrte sie an ihren Wohnsitz in Deutschland zurück. Für ihre Aussage war sie während des Prozesses per Videokonferenz in den Gerichtssaal in Mumbai zugeschaltet. Die Polizei hatte den Mann einen Tag nach der Tat verhaftet.

Eine brutale Gruppenvergewaltigung hat erneut die indische Öffentlichkeit erschüttert. Wie die Zeitung "Times of India" und andere Medien am Freitag berichteten, sagte eine 20-Jährige bei der Polizei in Karaikal aus, sie sei zu Weihnachten von drei Männern entführt worden, als sie sich mit Freunden Sehenswürdigkeiten der südindischen Hafenstadt angeschaut habe. Einer der Männer habe sie an einem abgelegenen Ort vergewaltigt und danach freigelassen. Als sie um Hilfe rief, habe eine Gruppe von sieben Männer sie angegriffen und verschleppt.

Drei Männer noch auf der Flucht

Sechs der sieben Männer hätten die Frau dann ebenfalls vergewaltigt, berichtete die "Times of India". Eine Polizeisprecherin sagte gegenüber Medienvertretern, es gebe in dem Fall ein Opfer und 15 Beschuldigte. Drei von ihnen seien noch auf der Flucht, die übrigen seien festgenommen worden. Dem Zeitungsbericht zufolge waren die Verdächtigen der Polizei bereits wegen früherer Fälle von Entführung, Vergewaltigung und Einschüchterung bekannt. Der Sender CNN-IBN TV berichtete, das Opfer sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Am Sonntag jährt sich der Tod einer 23-jährigen Studentin in Neu Delhi nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung. Sechs Männer hatten sich am 16. Dezember 2012 an der Studentin vor den Augen ihres Freundes in einem Bus in Neu Delhi vergangen und sie unter anderem mit einer Eisenstange so schwer misshandelt, dass sie knapp zwei Wochen später starb.

Das Verbrechen hatte die indische Öffentlichkeit zutiefst aufgewühlt und tausende Menschen zu Protesten gegen die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Straßen getrieben. Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit Todesfolge. Dennoch wurden seit der Tat vor einem Jahr in Indien immer wieder derartige Sex-Straftaten begangen, unter anderem auch an ausländischen Touristinnen. (APA/AFP, 27.12.2013)