Wien – Weihnachten im TV: Fest der Wiederholungen. Jedes Jahr spulen Sender das gleiche Programm ab – im Glauben, dass die Zuschauer sich dieser Tage lieber eigenen Angelegenheiten zuwenden als fernzuschauen und weil es unter Couchpotatoes solche gibt, die Fernsehen als Ritual wahrnehmen und ausüben. Perlen im Programm sind rar. DER STANDARD hilft und bietet die ultimative Liste, wofür sich das Einschalten lohnt:

Groß und klein freut sich auf die TV-Premiere des Dreamworks-Trickspektakels "Der gestiefelte Kater" am 25.12., 20.15. "Pinocchio" treibt ab 25., 16.10, ARD, in neuem computeranimiertem Stil mit Mario Adorf hölzerne Scherze. Charlie Chaplin fällt auf Arte immer wieder hin: Der 24., 25., 26., 27. und 30. hält Kurzfilme des Spaßkönigs bereit, jeweils um ca. 13.00. Am 29. ab 20.15, folgt ein Themenabend mit "Moderne Zeiten", "The Kid" und "Porträt". Ebenfalls generationenübergreifend funktioniert Jerry Lewis: am 25. in "Der Bürotrottel" und "Jerry, der Glückspilz", am 1. Jänner "Der verrückte Professor" und "Zu heiß gebadet", alles ab 20.15, Arte.

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Wissensdurst will auch während der Weihnachtsfeiertage gestillt werden: Restlos alles über "Die Geschichte der Menschheit" erfährt man am 26., von 18.50 bis 0.35 auf ZDF Info. Dringende Empfehlung gilt für André Hellers "Menschenkinder". Am 24.,  20.15, erzählt die Naturheilerin Erika Pichler aus ihrem reichhaltigen Wissensschatz, tags darauf Spitzenköchin Johanna Maier.

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Sich an fremde Orte denken funktioniert von der Couch aus bestens: "Die Pistenbären von Whistler" (24., 18.40, ORF 3) weihen in ein seltsames Naheverhältnis ein. Während Skifahrer die Hänge hinunterflitzen, halten nur wenig abseits Bären Winterschlaf. Kalt wird es auch "Im Bann der Arktis" in zwei Teilen ab 25., 19.15, ARD. Werner Herzog erlebt "Begegnungen am Ende der Welt" (27., 0.00, WDR) und erforscht die Wandmalereien in der französischen Dordogne, "Die Höhle der vergessenen Träume" (29., 20.15, Servus TV).

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Serielles Schauen könnte bei Familienüberschuss nützlich sein. "Die Borgias" intrigieren auf Teufel komm' heraus in der dritten und letzten Staffel ab 25., ProSieben Maxx. "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" huldigt alter britischer Kunst episodischen Erzählens: 10.35 Uhr, je zwei Folgen auf Einsfestival ab 24. Unser aller liebstes Grafenanwesen, "Downton Abbey",  wärmt das Serienherz am 25., 26., 28., 29., ca. 17.00. Ein Wiedersehen mit der genialen Evelyn Hamann bringt nicht nur der traditionelle Weihnachts-Loriot "Weihnachten bei Hoppenstedts" (24., 21.50, NDR), sondern eine vergnügliche Kriminacht mit "Adelheid und ihre Mörder" am 25., 0.10, NDR.

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Wärmstens empfohlen, weil ausreichend vorhanden, ist Starkino: Terrence Malicks "The Tree of Life", 26., 23.25, ARD mit Brad Pitt, Jessica Chastain zählt zum Besten, das jemals über Kinoleinwand gespielt wurde. Wer "Gewalt und Leidenschaft" von Luchino Visconti noch nicht gesehen hat, sollte dies am 26.12., 23.15, Einsfestival, nachholen. In "Attentat auf Richard Nixon" spielt Sean Penn am 27., 23.15, Einsfestival, groß auf.

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Keine Woche ohne "Tatort". Am 26., 20.15 Uhr, ORF 2, debütieren Christian Ulmen und Nora Tschirner. Am Sonntag tappt Routinier Axel Milberg bei einem Autounfall lange im Dunkeln. (Doris Priesching, DER STANDARD, 24.12.2013)

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