Sehr mutig waren die Koreaner beim Facelift des ix35 nicht.

Foto: Christian Fischer

Aber im Wald kann man auf Schönheit leicht pfeifen.

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"Flex Steering" ist Teil des Komfort-Paketes.

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Grafik: DER STANDARD

Was die Nachkommenschaft betrifft, ist der modernisierte ix35 ein Sensibelchen. Kaum kommt jemand zu nah ran, piepst er auch schon streng. Dabei steht dem bulligen SUVdiese Überempfindlichkeit eigentlich nicht, sie wirkt fast aufgesetzt, zumal der Rundumausblick elektronische Hilfsmittel entbehrlich macht. Im Prinzip unterstützen, ja fördern derartige Krücken Faulheit und Fehleinschätzung des Fahrers.

Dabei gewöhnt man sich an den nun aufgefrischten beliebten Nachfolger des Hyundai Tucson rasch. Dieser Wagen ist leicht zu bedienen, und mit der neuerdings erhältlichen Sechs-Gang-Automatik müssen die 136 PS auch nicht mehr händisch sortiert werden. Wobei an sich gerade das Spaß macht – wenn einem sogar das Schalten abgenommen wird, worin besteht der Reiz des Autofahrens dann noch? Nur Cruisen kann es selbst in Zeiten von Sparbudgets nicht sein, zumal es beim Anfahren ab und an ruckelt.

1,7 Tonnen Auto

Für den Spritverbrauch, gemeinhin das Killerargument für ein Automatikgetriebe, ist der ix35 im Übrigen nicht berühmt. Mehr als acht Liter auf hundert Kilometer sind wohl Allradantrieb und 1,7 Tonnen Lebendgewicht geschuldet, und Lichtjahre von den werksseitig angegebenen 6,8 Litern Gesamtverbrauch entfernt. Damit ist der ix35 freilich in guter Gesellschaft.

Den Rest besorgt die fehlende Start-Stopp-Automatik, bei Wagen dieser Kategorie eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Zumal die Ausstattung des von Hyundai zur Verfügung gestellten Testfahrzeugs grundsätzlich sehr umfassend ist und kaum etwas zu wünschen übrig lässt. Selbst die Schalldämmung ist gelungen, der Innenraum wirkt wie eine gut isolierte Raumkapsel.

Warme Hände

Tools wie beheizbare Wischerblätter als Serienausstattung haben etwas leicht Dekadentes, während das beheizbare Lederlenkrad (wer braucht das, bitte?) in der Komfortversion zu haben ist. Stichwort Sonderausstattung: Das schlüssellose Smart-Key-System mit Start/Stopp-Knopf kostet extra, detto das Navigationssystem Style. Sie schlagen zusammen mit 1900 Euro zu Buche.

Apropos Schluckspecht: Beim Kofferraum ist dieses Attribut ebenfalls zutreffend, schluckt das Gerät doch bei voller Besetzung 591 Liter.

Im Comfort-Paket inkludiert ist übrigens "Flex Steering", also Wahlmöglichkeit zwischen Normal-, Komfort- und Sport-Servolenkung. Am geringsten soll der Widerstand in der "Komfort"-Position sein, aber kräftig wie wir sind, fiel der Unterschied nicht auf. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 20.12.2013)