Nach seinem knapp 27-prozentigen Vorjahresgewinn ist dem ATX 2013 die Puste ausgegangen. Während die meisten europäischen Indizes zweistellige prozentuale Steigerungsraten vorweisen können, hinkt die Wiener Börse hinterher. Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger steuert dagegen auf seinen größten Jahresgewinn seit 1989 und das zweitbeste der Unternehmensgeschichte zu. Schlusslicht Lenzing steht wegen fallender Preise für Textilfasern vor dem schwächsten Börsenjahr seit 2008. Die fünf Gewinner und Verlierer des Jahres.


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1. Wienerberger: Mit einem Plus von 69 Prozent zum Vorjahr ist Wienerberger die unangefochtene Nummer eins des Börsenjahres. Günther Artner, Analyst bei der Erste Bank, sieht Wienerberger als Aktie, mit der Investoren auf eine Stärkung des Baumarkts wetten können. Der Anstieg sei aber ausgehend von US-Investoren sehr stark gefühlsgetrieben, für Artner ist der Kurs deutlich zu hoch.


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2. OMV: Der Ölkonzern konnte seinen Aktienkurs von 27 auf fast 34 Euro ausbauen (+23,6 Prozent). Der Analyst Artner sieht den Kurs-Anstieg von der Entwicklung des Unternehmens her gedeckt, das sehr transparent und damit kapitalmarktfreundlich agiere. Am Bild OMV-Vorstand Jaap Huijskes.


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3. Voestalpine: Die Voest legte heuer fast ein Viertel ihres Aktienwertes vom Vorjahr zu (+22,8 Prozent) und liegt nun bei 33,98 Euro. Artner lobt das Unternehmen, das sich deutlich von Konkurrenten wie ThyssenKrupp abheben konnte.


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4. CA Immobilien: Das Immobilienunternehmen ist die vierte AG, die heuer über 20 Prozent zulegen konnte. Mit plus 21,3 Prozent rangiert die CA Immo am vierten Platz. Am Foto ein vom Unternehmen verwaltetes Bürogebäude in Prag.


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5. Österreichische Post: Bekanntlich bringt die Post allen was, den Aktionären bringt sie vor allem einen Kursgewinn von 8,8 Prozent.

Im Folgenden die fünf Verlierer:


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1. Lenzing: Der Faser-Hersteller steckt in einer veritablen Krise und baut hunderte Jobs ab. Das spüren auch die Anleger: Mit minus 37,4 Prozent ist Lenzing gemessen an der Entwicklung des Aktienkurses das mit Abstand schwächste ATX-Unternehmen.


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2. Raiffeisen: Der Aktienkurs der Bank brach um über sechs Euro auf 25,2 Euro ein (-19,9 Prozent). Für den Analysten Artner ist der Bankensektor generell in einer schwierigen Phase. Er leide unter hohen Kreditabschreibungen, bei der Raiffeisen würden Investoren darüber hinaus unsicher sein, ob noch eine Kapitalerhöhung komme oder nicht. Am Bild RBI-Chef Karl Sevelda.


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3. Verbund: Auch kein gutes Jahr war 2013 für Verbund-Aktionäre, der Stromkonzern verbucht ein Minus von 18,3 Prozent. Das Unternehmen ist laut Artner sehr stark auf den Strompreis fixiert. Durch den hohen Wasserkraft-Anteil habe es hohe Fixkosten, sinke der Strompreis tendenziell, wie er das heuer getan hat, dann sinken auch die Gewinne stark. Am Bild das Verbund-Fernheizkraftwerk Neudorf-Werndorf.


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4. Vienna Insurance: Der Aktienkurs des Versicherungskonzerns brach von über 40 auf knapp über 35 Euro ein (-12,6 Prozent). Im Bild CEO Peter Hagen.


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5. RHI: Die Aktie der Radex-Heraklith Industriebeteiligungs AG (kurz: RHI), die weltweit fast 8.000 Mitarbeiter beschäftigt, verlor heuer 10,6 Prozent. Am Foto Chef Franz Struzl. (APA/sat, derStandard.at, 23.12.2013)