Edgar Bronfman, früherer Chef des Jüdischen Weltkongresses, starb am Samstag in New York.

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New York - Der frühere Chef des Jüdischen Weltkongress WJC Edgar Bronfman ist tot. Wie das WJC am Sonntag in einer Aussendung bestätigte, starb er am Samstag im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in New York.

Der langjährige Chef des Spirituosenkonzerns Seagram hatte den Jüdischen Weltkongress von 1981 bis 2007 geführt. In seine Zeit als Präsident fiel die Wahl des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim zum österreichischen Bundespräsidenten. In der internationalen Affäre um dessen teilweise verschwiegene Vergangenheit im Nationalsozialismus machte Bronfman den WJC zur Speerspitze der Kontroverse.

Zudem setzte sich der in Montreal geborene Sohn osteuropäischer Emigranten, der selbst 1959 die US-Staatsbürgerschaft erhielt, in den 1980er-Jahren für eine Lockerung der Ausreisebestimmungen für Juden aus der damaligen Sowjetunion ein. In den 1990er Jahren kämpfte er zudem erfolgreich für finanzielle Entschädigung von Holocaust-Überlebenden und für die Hinterbliebenen von Opfern. (red, DER STANDARD, 23.12.2013)