Das Besondere an Maria Fekter ist ja, dass sie in dem Augenblick, in dem sie wieder eine selbstbeschädigende Wuchtel (SeWu) hinausschiebt, genau weiß, dass dies eine SeWu ist und sie in Form kleinerer oder größerer öffentlicher Shitstorms dafür bezahlen muss.

Das war schon bei den "Rehäuglein" so und ist es jetzt auch wieder mit der Aussage der frisch abgelösten Finanzministerin und frisch eingesetzten Kultursprecherin des VP-Parlamentsklubs: "Ich werde jetzt nur noch Wohlfühltermine wahrnehmen." Theaterabende und so.

Kann man bei Maria Fekter Selbstironie vermuten?

Denn so etwas sollte man nicht 1:1 nehmen, sondern eher als haltungswahrenden Zynismus einer Politikerin, die aus einem stressigen, extrem wichtigen Amt hinausgemobbt wurde (wenn auch nicht ohne sachliche Begründung).

Der Bundeskultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl, nahm den Spruch allerdings 1:1 und verdammte das "Wohlfühlprogramm", wo sich Fekter doch um "das eigentlich Wichtige der Kulturpolitik", nämlich die "soziale Absicherung der Kulturschaffenden", kümmern sollte. Im Falter (!) wurde kürzlich die "heimliche Verachtung" der Grünen "für das Reich des schönen Scheins (vulgo: Kunst)" thematisiert, das ihnen "suspekt, weil nicht 'eigentlich' genug" sei. Gut beobachtet. Maria Fekter soll ruhig auf ihre Wohlfühltermine gehen. Mit selbstgekaufter Karte. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 21.12.2013)