Frank weg, Kohle weg, Bundesländerparteien spalten sich ab, prophezeite kurz nach der Nationalratswahl ein durchaus prominenter Insider des Team Stronach. Er scheint die Psyche der Truppe tatsächlich gut zu kennen. Die Retortenpartei zerfällt langsam in ihre Bestandteile, wobei sie auch die Regel widerlegt, dass dem Chaos Ordnung folgt. Es wird nur noch bizarrer und konfuser.

Der Parteigründer sitzt jetzt wieder in Kanada und lässt ausrichten - zumindest verstehen es die Stronachianer in den Bundesländern so -, dass er seinen Namen aus der Parteibezeichnung entfernt wissen wolle. Jetzt heißt es: Alles umgekehrt, bei einer Umbenennung "müssen die Länder die Schulden an die Bundespartei weiter abzahlen", gab Stronach in einem Kurier-Gespräch die Order aus. Nur wer sich weiter "Team Stronach" nennt, braucht nichts zu zahlen. Oder so ähnlich. Was für ein Chaos-Ensemble.

Es bleibt die interessante innenpolitische Frage, was von der Konkursmasse Team Stronach 2014 noch übrigbleiben wird? Und falls das Parlamentsteam überlebt, ist zu klären, was dieser Stronach-Fanklub eigentlich politisch will? Ist er liberaler als die Neos, konservativer als die ÖVP, radikaler in der EU-Politik als die FPÖ, arbeitnehmerfreundlich wie die SPÖ? Darauf müssen die Stronach-Erben demnächst einmal eine Antwort geben.

Um zumindest zu rechtfertigen, warum sie im Parlament sitzen und mit Steuergeldern bezahlt werden. (Walter Müller, DER STANDARD, 21.12.2013)