"ZiB" vom 19. Dezember hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at/

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Das Wort Rebell kommt aus dem Lateinischen und bezeichnet einen Aufständischen, jemanden, der sich der Obrigkeit widersetzt und eine Rebellion - eine Art Umsturz - anzettelt. Also kein Weichei, niemand, der sich in einem streng hierarchischen System brav nach oben dient. Ein wilder Hund sozusagen. In der "Zeit im Bild" am Donnerstagabend wurden uns gleich im ersten Beitrag mehrere Exemplare dieser Spezies vorgeführt.

Ein gemächlich ins Bild schreitender Anzugträger mit leuchtend grüner Krawatte namens Werner Amon war der erste. Wie er seine "Rebellion" beschreibt? "Das war eine wohlüberlegte, wohldosierte, gut akkordierte Aktion."

Hui! Schnall dich an Österreich! Denn dieser Mann ist nicht alleine. Drei andere steirische (!) Parlamentarier haben sich ihm angeschlossen und werden vor nichts zurückschrecken. "Sie proben den Aufstand", sagt uns auch ein ORF-Kommentator.

Unter ihnen ist auch eine Frau namens Beatrix Karl, die erleben musste, dass Politik "kein Paradies ist", und jetzt sicher in Brüssel eine Rebellion plant, gegen die ein Flächenbrand ein Adventkerzerl ist. Aber was haben sie getan? Gott schütze sie: Sie haben den Klubzwang missachtet und sind während einer Abstimmung - leise und still - hinausgegangen. Auswirkungen hat das freilich keine. Anderswo nennt man es Demokratie. Hier ist es eine Rebellion.

Wir sind in Österreich. Das Herz schlägt weiter. Neoumweltminister, Andrä Rupprechter, wie die Aufrührer aus dem Parlament auch ein ÖVPler, weiß das. Er baut auf eine Herz-Jesu-Koalition. Schließlich war Jesus auch ein Rebell - ein echter sogar, sagt man. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 21.12.2013)