Wien - Der Streit zwischen den Kliniken der Medizin-Uni Wien und dem AKH geht weiter. Bei einem Treffen mit dem Betriebsrat und Rektor Wolfgang Schütz bestand der Rektor weiterhin auf einer Reduzierung der Journal-Nachtdienste ab 1. Jänner. Die Gewerkschaft ist weiterhin dagegen. Es wird aber weiter interne Gespräche geben.

"Der Rektor will die Beteiligung an den Ausgaben für die Klinik reduzieren. Er will ein Exempel statuieren", sagt Thomas Perkmann, Betriebsratsobmann an der MedUni Wien. Schriftliche Unterlagen zu den geplanten Kürzungen hätte es aber nicht gegeben. Schütz habe damit argumentiert, dass er ähnliche Pläne im Jahr 2011 durch vorzeitige Medienveröffentlichungen nicht realisieren hätte können.

"Der Betriebsrat hat gefordert, die Journaldienstkürzungen zurückzunehmen. Das wird nicht passieren. Es wird interne Gespräche geben", erklärte dazu ein Sprecher der MedUni Wien. Man wolle die Diskussionen nicht an die Öffentlichkeit tragen.

Streit um Zuständigkeit

Schon 2011 sollten an den Wiener Universitätskliniken 24 ärztliche Journaldienste gestrichen werden. Das brachte das Rektorat schließlich aufgrund anhaltender Proteste nicht durch. Nun sollen ab Anfang 2014 zwölf Nacht-Journaldienste gestrichen werden. Seit vielen Jahren gibt es am AKH einen Streit darüber, wer für die Kosten verantwortlich ist. Die MedUni Wien oder Wissenschaftsministerium, dass für die Ärzte verantwortlich ist, oder die Gemeinde Wien, die für die Patientenversorgung zuständig ist.

Der Betriebsrat will versuchen,  Rechtssicherheit für die Beschäftigten herzustellen - insbesondere jene für eine eventuelle "Einlassungsfahrlässigkeit" für Ärzte an den Wiener Universitätskliniken unter für sie nicht mehr verantwortbaren Arbeitsbedingungen. Aber, so Perkmann: "Die Proteste werden nicht aufhören. Diese Diskussion zwischen Gemeinde Wien, Wissenschaftsministerium und MedUni Wien wird ganz brutal auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen." Das sei unmöglich.

Die Proteste werden von der Wiener Ärztekammer voll mitgetragen. Kammerchef Thomas Szekeres - einst selbst Betriebsratschef am AKH - am Freitag: "Das geht weiter. Und wir stehen voll hinter diesem Protest." Die Sache sei im Grunde eine Angelegenheit der Politik, die man nicht auf dem Rücken von Ärzten austragen könne. (APA, 20.12.2013)