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Die derzeitige Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa könnte den Automarkt verändern.

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Die Frage danach, wie wir zukünftig Auto fahren werden, lässt sich beileibe nicht nur über Antriebstechnologien und Energieträger definieren. Auch das bevorzugte Lebensgefühl, die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen künftiger Generationen werden darüber entscheiden, wo die Reise hingeht.

Was wir sicher wissen: Erdöl geht zu Ende, Wasserstoff ist noch nicht da. Das Stromnetz zum Autofahren wird massiv ausgebaut. Elektroautos gibt es einige, wenngleich deren Betrieb noch hakt.

Aufgeschmissen: Mit oder ohne Auto

Zum Lebensgefühl: Zwar ist man auf dem Land ohne Auto komplett aufgeschmissen, in der Stadt ist es aber mitunter genau umgekehrt, man ist mit Auto komplett aufgeschmissen, vor allem mit eigenem Auto. Das heißt, da sich die wachsenden Menschenmassen auch immer mehr in Zentren zusammenballen, steuern wir auf einen nie da gewesenen Wandel im Umgang mit dem Au­to zu.

Wenn bisher also der Autobesitz ein Sinnbild für den Erfolg seines Fahrers oder Besitzers darstellte, so weicht sich dieser Zusammenhang in letzter Zeit rapid auf.

Jugendarbeitslosigkeit

Und vielleicht sollte sich ein Trendscout die Jugendarbeitslosenzahlen in Südeuropa ansehen: über 50 Prozent in Griechenland, Spanien, Kroatien, über 40 Prozent in Zypern und Italien, über 30 in Portugal und der Slowakei. So stellt sich ganz schnell die Frage, was werden sich Menschen einmal kaufen können, die noch nie in ihrem Leben Geld verdient haben? Ganz schnell kann man nämlich gar nichts mehr, wenn man nicht übt, und schon gar kein Auto kaufen, egal ob Benzin oder elektrisch. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 20.12.2013)