Ralph Appelbaum Associates und Gareth Hoskins Architects gewannen den Wettbewerb mit diesen Vorschlägen (Renderings): Medienbox beim Eingang Heldenplatz und Ausstellungssaal "Kunstgeschichten".

Foto: khm
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Wien - Die Wiedereröffnung der Kunstkammer Ende Februar und die bis 12. Jänner verlängerte Retrospektive Lucian Freud bescherten dem Kunsthistorischen Museum einen Besucherrekord - und damit einen Rekord bei den Einnahmen. Sabine Haag, die Generaldirektorin des Museumskonzerns, sprach am Donnerstag vom "erfolgreichsten Jahr" in der Geschichte des KHM. Auch deshalb, weil der Bund nach langen Verhandlungen einwilligte, 25 Millionen Euro für die Neueinrichtung des ehemaligen Völkerkundemuseums bereitzustellen, das sich nun, unter der Leitung von Steven Engelsman, Weltmuseum nennt.

Im November 2014, nach einer Sonderausstellung über Franz Ferdinand anlässlich des 100. Jahrestags des Attentats von Sarajevo, wird das Museum im Corps de Logis der Hofburg geschlossen. Engelsman hofft auf eine Wiedereröffnung der 29 Säle mit 4600 Quadratmetern Ausstellungsfläche spätestens am Nationalfeiertag 2016 (26. Oktober).

Die Architekten wurden mittlerweile, wie bereits gemeldet, gefunden: Das zweistufige Vergabeverfahren mit 17 Einreichungen konnte das Konsortium Ralph Appelbaum Associates (New York) und Gareth Hoskins Architects (Glasgow) für sich entscheiden. Die Büros planen seit zehn Jahren gemeinsam Museumsbauten; als Referenzprojekt dient die Neugestaltung des National Museum of Scotland in Edinburgh (2011).

Im Wettbewerb wurden Entwürfe für den Vorplatz und einen Mustersaal verlangt. Das siegreiche Team will u. a. auf die sich verändernden Publikumsansprüche Rücksicht nehmen und in jedem Saal die Sammlungsgeschichte reflektiert wissen. Für den Heldenplatz schlagen sie ein barrierefreies Plateau samt leuchtender Medienbox vor. Ob dieses Konzept realisiert werden kann, wird sich erst in Gesprächen mit dem Bundesdenkmalamt herausstellen. "Wir drängen auf den Vorplatz", sagte Engelsman bei der Präsentation. Allerdings müsse man abwarten, wie und wann der Tiefspeicher für die Nationalbibliothek realisiert wird, den die große Koalition in ihr Regierungsprogramm aufgenommen hat.

Die Einreichungen aller vier Finalisten sind bis 2. November im Weltmuseum ausgestellt. (Thomas Trenkler, DER STANDARD, 20.12.2013)