Der Online-Handel verstärkt das Weihnachtsgeschäft (um 14 Prozent heuer) und bedroht gleichzeitig den eingesessenen Handel. Erstens überhaupt und zweitens, weil etwa die Hälfte des Online-Umsatzes an ausländische Internet-Händler geht. René Tritscher, Geschäftsführer der Wirtschaftskammer-Bundessparte Handel, sieht eine "Herausforderung für heimische Händler".

Ja, diese Herausforderung soll der Handel schnell aufnehmen. Vielleicht, indem er eine Service-, Höflichkeits- und Schnelligkeitsoffensive beim heimischen Personal startet. Immer wieder trifft man als Konsument auf patzige, überforderte, uninformierte Verkäufer(innen) oder auf die Aussage "Jo, des müassat i bestölln, des dauert aber sechs Wochen." Oder: "Ich weiß nicht, wann das nachgeliefert wird ..." Oder einfach auf Personal ohne Überblick über das Angebot. Es ist natürlich nicht überall so, aber zu viel davon passiert, um mit dem Online-Handel mithalten zu können. Amazon mag problematisch sein (etwa für den Buchhandel), aber man kriegt schnell, verlässlich und ohne lange Debatten, was man will, auch abseits des Mainstreams. Aber: "Dekoration und die Stimmung in den Geschäften spielen für Kunden eine große Rolle", sagt die Wiener Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch. Stimmung? Zwangsbeschallung mit Little Drummerboy und White Christmas? Vielleicht doch besser in Personalschulung investieren. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 20.12.2013)