Ewald Stadler will es noch einmal wissen. Bei der EU-Wahl im kommenden Mai tritt der EU-Abgeordnete, der im Oktober aus dem BZÖ ausgeschlossen wurde, erneut an – und will zu diesem Zweck auch eine neue Liste gründen. Am Samstag tagt er mit seinen Mitstreitern in privater Runde in Niederösterreich, letzte Finanzierungsdetails der Kampagne, ein Listenname und Kandidaten werden dann fixiert.

"Mehrere Gruppierungen haben mich gebeten zu kandidieren. Die Möglichkeiten sind auch für diese Gruppierungen derzeit einmalig, wir brauchen zum Beispiel keine Unterschriften sammeln, weil meine Unterschrift als Abgeordneter genügt", begründet Stadler sein Antreten im Gespräch mit derStandard.at.

Er sei zudem ein profilierter Kandidat aus dem rechtskonservativen, katholischen Lager, das habe seine Mitstreiter bewogen, ihn zu einer Kandidatur zu bewegen. Zudem habe er als Abgeordneter nach wie vor eine "Infrastruktur zur Verfügung, die man im Wahlkampf einsetzen kann". Bislang hing sein definitives Engagement von der Finanzierung ab, diese sehe jedoch gut aus, ein Antreten sei somit quasi fix.

Welche Gruppierungen Stadler unterstützen, wollte der Vorarlberg nicht sagen: "Es sind mehrere bei den Gesprächen am Samstag dabei. Man wird sehen, wer dann noch an Bord ist." Die neue Liste solle jedoch keine "Eintagsfliege" werden.

"Diese Leute – meine Unterstützer – wollen nicht genötigt werden, Strache und seine Partei zu wählen, wenn es die einzige eurokritische Bewegung ist, die im Mai antritt. Alle anderen Parteien sind EU-phorisch, die sind alle im EU-Befürworterlager", sagt Stadler. Sein Hauptkonkurrent sei jedoch nicht Strache, er wolle vor allem Wähler von Hans-Peter Martin oder der ÖVP für sich gewinnen.  (seb, derStandard.at, 19.12.2013)