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Weil eine chirurgische Behandlung nicht möglich war, wurde dem Patienten am AKH Wien eine biologische Herzklappe eingesetzt.

Foto: APA/dpa/Franziska Kraufmann

Einem männlichen Patienten mit undichter Aortenklappe wurde die erste biologische Herzklappe am schlagenden Herzen eingesetzt. Der Patient, der am AKH Wien versorgt wurde, litt unter einer Aorteninsuffizienz und konnte wegen seiner Begleiterkrankungen nicht chirurgisch am offenen Herzen behandelt werden. 

Widerstandsfähige Bio-Prothese

Transkatheter-Aortenklappen-Implantations-Systeme (TAVI) sind grundsätzlich für ältere Patienten mit hochgradig symptomatischer Verengung der Aortenklappen geeignet, die einen Aortenklappenersatz benötigen und bei denen ein chirurgischer Eingriff am offenen Herzen mit einem erhöhten Risiko verbunden ist. Das neue TAVI-System ist das einzige mit CE-Zulassung gemäß EU-Verordnung für die Behandlung von Patient mit Aorteninsuffizienz.

Die Bio-Prothese gilt als sehr widerstandsfähig und sorgt, so die Experten, für eine lang anhaltende Funktion der Aortenklappen. Der Blutfluss bleibt ohne Risiko für einen Herzstillstand erhalten; eine Herzstimulation während der Implantation ist nicht erforderlich.

Büroklammer-Prinzip

"Die Prothese wird mit dem so genannten Clipping-Mechanismus an den nativen Klappensegeln befestigt. Dieser dem 'Büroklammer-Prinzip' nachempfundene Mechanismus erlaubt Implantationen der Prothese auch in Aortenklappen ohne jegliche Verkalkung", sagt Herzchirurg Wilfried Wisser vom AKH Wien.

Ein weiterer Grund, das TAVI-System einzusetzen, ist, dass man die Prothese damit anatomisch korrekt platzieren kann. Das so genannte "Drei-Fühler-Element" sorgt dafür, dass sie in der richtigen Implantationshöhe abgesetzt wird und die Verbindungen der Prothese optimal auf die native Klappe ausgerichtet sind. Mit dem neuen Einführsystem "Cathlete plus" kann diese Prothese auch einfach, kontrolliert und präzise implantiert und freigesetzt werden. (red, derStandard.at, 19.12.2013)