Smartphones und Tablets bringen immer innovativere und kreativere Games hervor. 2013 spielte es sich mit den folgenden Schöpfungen unterwegs, an der Busstation oder in der Mittagspause besonders gut. Von kniffligen Puzzle-Aufgaben und Adrenalinkicks bis zum revolutionären Text-Adventure ist alles dabei. Gemeinsam haben diese Werke eines: Sie treiben in ihrer Exzellenz das Spielen auf Touchscreens voran. Das ist die diesjährige Selektion des GameStandard.

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Ridiculous Fishing (iOS, Android)

Pixelfische angeln im violetten Meer – kann das lustig sein? Kann es, wenn die Steuerung der digitalen Leine perfekt von der Hand geht, es schier unendlich viel zu fischen gibt, der gesamte Fang außerhalb des Wassers in die Luft fliegt, man dann für Spielgeld jeden Fisch abknallen muss und über politische Korrektheit gerne einmal schmunzelnd hinwegsieht. Ist merkwürdig und macht süchtig.

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Blek (iOS)

Es ist so einfach und genial zugleich: Mit einem Fingerstrich gilt es alle farbigen Punkte auf einem Feld zu erwischen, allerdings darf man die Kreise selbst nicht berühren. Stattdessen malt man eine Kurve, die sich nach dem Absetzen unendlich wiederholt und so über den Bildschirm wandert. Es hat etwas von der faszinierend schwierigen Suche nach dem goldenen Schnitt. Selbst nach Stunden des Versagens lässt man nicht los.

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Badland (iOS, Android, BB)

Ob Sie schreckhaft sind, erkennen Sie dann, wenn Sie die fliegende Kreatur in ein Sägeblatt gesteuert haben. Ansonsten empfiehlt es sich, den unzähligen Gefahren des düsteren Hindernisparcours auszuweichen, nach transformierenden Energiebündeln und aufgreifbaren Klonen Ausschau zu halten und die Geschicklichkeitsaufgaben unbeschadet zu überstehen. Sie werden es nicht schaffen und dabei viel lachen.

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Strata (iOS, Android)

Wie viele Schritte man vorausdenken kann, stellt kaum ein Spiel so elegant auf die Probe wie dieses Flechtpuzzle. Es gilt im Raster angelegte Farbfelder zu aktivieren, indem man gleichfarbige Bänder darüberlegt, wodurch man allerdings zwangsläufig andersfarbige Felder überdeckt. Aktiviert wird eine Farbe, wenn ein passendes Band in der zweiten Lage darüberläuft. Klingt komplex, ist jedoch visuell und akustisch irrsinnig intuitiv gestaltet.

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Device 6 (iOS)

Bücher sind ein starres Medium. Das ändert sich, wenn sie mit heutigen digitalen Möglichkeiten transformiert werden. Device 6 ist ein Text-Thriller, der vom Schicksal einer Frau erzählt und sich dabei den Geschehnissen anpasst. Geht die Protagonistin durch einen Gang, wird der Text einzeilig, geht sie um die Ecke, muss man die Anzeige drehen. Unterbrochen wird der Lesefluss durch eingebundene Rätsel, die wie die klaustrophobische Erzählform die Atmosphäre dieser einzigartigen Erfahrung verdichten.

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Impossible Road (iOS)

Eine endlos lange Straße, die sich wie eine Spirale ins Nichts windet, an kritischen Punkten mit Verjüngungen und Sprüngen gespickt ist und keine Streckenbegrenzungen hat: Das ist die Ausgangssituation. Und anstelle eines Autos steuert man einen immer schneller rollenden Ball. Angetrieben von der Gravitation und der Minimal-Techno-Musik driftet man in den Trancezustand. Erfolge werden in überlebten Abschnitten und zerrissenen Nervensträngen gemessen.

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Year Walk (iOS)

Ein Mann, der eine Frau liebt und dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzt: Viel mehr braucht es eigentlich nicht für eine düstere und verstörende Geschichte. Doch der zweidimensional gezeichnete und schneebedeckte Wald birgt noch weitere schaurige Geheimnisse und schräge Charaktere in sich, die es zu erforschen gilt. Ein Trip, der unbequeme Situationen erahnen lässt und gerade dadurch umso mehr fesselt.

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Hundreds (iOS, Android)

Einhundert Punkte muss man generieren, indem man Kreise auf einem abgegrenzten Spielfeld durch Berührung wachsen lässt. Das Problem: Die Kreise bewegen sich, dürfen, während sie wachsen, einander nicht berühren, sind Gefahren wie spitzen Gegenständen ausgesetzt und kommen gerne auch in Scharen. Es erfordert viel Geschick, Multitaskingkapazitäten und höchste Konzentration, um nicht zu versagen. Teuflisch gut.

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Rymdkapsel (iOS, Android)

Spieler machen sich auf die Suche nach Ressourcen und erkunden das Areal, bauen ihre Basis auf und versuchen die wiederkehrenden Angriffswellen zu überstehen. Das Blockdesign sieht nach so wenig aus, kommt dabei aber der Darstellung des komplexen Strategiespiels zugute. Forschung, Entwicklung und Konstruktion sind entscheidend, will man der Bedrohung gewachsen sein. Tatsächlich ist man dies meist nicht und versucht im zweiten Antritt aus den vorangegangenen Fehlern zu lernen. Klappt es dann, ist es äußerst befriedigend. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 19.12.2013)

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