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Immer mehr Österreicher entdecken das Skibergsteigen für sich.

Foto: APA/Naturfreunde Österreich/Hermann Erber

Wien - Skibergsteigen entwickelt sich in Österreich zum Breitensport. Bereits etwas mehr als 500.000 Tourenskigeher gibt es laut ASKIMO, 60.000 davon sind "Fitness-Sportler". Das Durchschnittsalter sank innerhalb von rund zehn Jahren von 42,5 auf unter 30 Jahre, der Frauenanteil stieg auf ein Drittel. Der Handel verzeichnete auch im vergangenen Winter ein zweistelliges Umsatzplus.

Der klassische Tourengeher von früher, der mit kariertem Hemd und Knickerbocker unterwegs war, hat sich mittlerweile zum "Multisportler" gewandelt, der im Sommer zu Fuß oder mit dem Mountainbike auf den Bergen unterwegs ist oder joggt und im Winter sein Fitnesstraining auf den Skiern fortsetzt. "Der Kofferraum ist voll mit sämtlichen Sportgeräten. Das Tourengehen wird in weiten Kreisen zur Standardbeschäftigung. Immer mehr Tourengeher sind in Gruppen unterwegs", erläuterte am Mittwoch Karl Posch, Geschäftsführer des Österreichischen Bundesfachverbandes für Wettkampf-Skibergsteiger (ASKIMO), bei einer Pressekonferenz auf der Zistelalm am Salzburger Gaisberg.

Umsatzplus bei Skiern und Bekleidung

Zwischen 50.000 und 55.000 Paar Skier seien im Tourenskisegment in der vergangenen Saison verkauft worden, lieferte Gernot Kellermayr, Vizepräsident des Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ), Kerngrößen des österreichischen Marktes. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es 18.000 bis 20.000 Paar Skier. Insgesamt wurden in der Vorjahressaison 350.000 Paar Alpinski in Österreich verkauft, weltweit 3,5 Millionen. "Der Tourenski ist schon eine Pflanze, die zu entwickeln ist - vonseiten der Industrie müssen wir aber noch etwas tun."

Bei der Bekleidung wurde im Vorjahr laut ASKIMO ein Umsatzplus von 15 Prozent erzielt, bei der Hartware rund 25 Prozent. Der Filialleiter-Stellvertreter von Sport Eybl in der Salzburger Alpenstraße, Walter Wiedner, verzeichnete ein Umsatzplus von 40 Prozent bei Tourenskiern seit 2010 bis zum heutigen Tag in seiner Filiale. Der Handel hat jedenfalls von den innovativen Entwicklungen für den Wettkampfsport im Skibergsteigen profitiert, es werden immer leichtere Materialien entwickelt. Ein Wettkampf-Ski mit Bindung wiegt nur mehr 850 bis 950 Gramm, wie Athlet und Wettkampf-Organisator Thomas Wallner aus Bischofshofen schilderte. Auch die Helme, Pflicht im Wettkampf, sind leichter geworden und bringen nur mehr 170 Gramm auf die Waage. Die Ausrüstung für den Tourenskisport ist allerdings nicht billig, rund 3.500 Euro ist für eine Komplettausstattung zu berappen.

Die Zahl der Wettkampfathleten ist im vergangenen Jahrzehnt ebenfalls gestiegen, wenn auch nicht stark. Rund 3.000 Wettkämpfer bestreiten in Österreich 90 Rennen. Skibergsteigen ist aber in Österreich noch keine anerkannte Sportart, wie ASKIMO-Geschäftsführer Posch bedauerte. Deshalb sei auch die Strukturarbeit für den Nachwuchs schwierig. "Wir wünschen uns eine finanzielle Unterstützung des Bundes. Wir haben auch keine Möglichkeit, den Schulsport zu betreuen." (APA, 18.12.2013)