Szene aus "Battlefield 4" zeigt das virtuelle Shanghai.

Foto: EA

In Electronic Arts diesjährigem Kriegsspiel "Battlefield 4" droht ein abtrünniger chinesischer General die Welt ins Verderben zu stürzen. Spieler versuchen wiederum dies in den Schuhen amerikanischer Spezialeinheiten zu verhindern. Ein Bild, das der chinesischen patriotischen Militärzeitung Zhongguo Guofangbao nicht gefällt. In einem aktuellen Beitrag wirft das Blatt dem US-Hersteller vor, Chinas Image durch den Dreck zu ziehen. Gleichzeitig werden die Leser davor gewarnt, dass die Inhalte des Spiels nicht der Realität entsprechen und viele chinesische Sätze enthält, die keinen Sinn ergeben.

Der Welt das wahre China zeigen

"Battlefield 4" ist in China bislang nur über den Schwarzmarkt erhältlich, doch es wird ein US-Spieler namens David zitiert, der drei Jahre in China gelebt haben soll. "Dieses Spiel erweckt das Gefühl in mir, dass die Hersteller China nach wie vor mit alten Vorurteilen betrachten. Das Spiel ist sehr unrealistisch", so die Kritik. Wenngleich Chinas diplomatischer Leitfaden empfiehlt Chinas Reputation dadurch zu stärken, Gutes zu tun und sich um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern, sieht die Militärzeitung Handlungsbedarf. "Das ist nicht genug. Wir müssen uns erheben und Chinas Stimme Gehör verschaffen. Nur wir haben das Recht und die Macht der Welt das wahre China zu zeigen."

Patriotische Spiele aus Russland

China ist unterdessen nicht das einzige Land, in dem Stimmen gegen westliche Videospiele laut werden. Im Oktober wurden Pläne des russischen Kulturministeriums bekannt, wonach heimische Hersteller künftig patriotische Games entwickeln sollen. Die Kreierung eines "negativen Bildes des russischen Soldaten" könne nicht geduldet werden, hieß es damals von Seiten des Ministeriumssprechers Arseny Mironov. "Ein Videospiel soll nicht nur einen unterhaltenden Wert haben, sondern auch lehrreich sein und zur patriotischen Erziehung beitragen." Das erste Werk soll 2014 auf den Markt kommen und den Anfang der russischen Kampfflieger im Ersten Weltkrieg schildern. Möglicherweise werden ähnlich patriotische Spiele künftig auch in China produziert. (zw, derStandard.at, 18.12.2013)