Das "El Primero"-Kaliber von Zenith hat, wie die Marke aus Le Locle selbst, eine wechselvolle Geschichte hinter sich. So debütierte der Prototyp des "El Primero" 1969 als erster vorzeigbarer Automatik-Chronograf der Welt – daher der Name. Mitte der 1970er nahm das damalige Management der 1865 gegründeten Manufaktur unter dem Eindruck der Quarzkrise das Kaliber wieder aus dem Programm. Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass „El Primero" heuer seinen 45. Geburtstag erleben darf.

Alive and tickin'

Der Legende nach soll es ein Arbeiter nicht übers Herz gebracht haben, die Unterlagen zu "El Primero" und einige Rohwerke zu vernichten. Heute hat das Schnellschwingerwerk (36.000 Schwingungen pro Stunde) Kultstatus – nicht zuletzt aufgrund der bemerkenswerten Renaissance mechanischer Uhren in den letzten Jahren. Seit 1999 gehört Zenith zu Louis Vuitton, Moët & Hennessy (LVMH) und erfuhr unter der Leitung von Jean-Frédéric Dufour einen Wandel hin zu alten uhrmacherischen Werten.

Foto: Zenith

Schiefergraue Sonderedition

Die finden sich auch in der auf 500 Stück limitierten Jubiläums-Ausgabe der "El Primero 410" wieder, die ursprünglich ebenfalls 1969 das Licht der Welt erblickte. Es handelt sich dabei um eine modifizierte Variante des Chronografenkalibers, die zusätzlich mit einer dreifachen Kalender- und Mondphasenanzeige ausgestattet ist. Wochentag und Monat werden auf dem eleganten, schiefergrauen Zifferblatt bei 10 und 2 Uhr angezeigt, während das Datumsfenster zwischen 4 und 5 Uhr positioniert ist.

Mond und Sterne

Die astronomische Anzeige bei 6 Uhr besitzt eine spezielle Form mit zwei nostalgisch runden Ausbuchtungen, von denen der Erdtrabant entsprechend der jeweiligen Mondphase mehr oder weniger verborgen wird. Auf der im Rhythmus von 59 Zähnen vorrückenden Scheibe unter der Anzeige befinden sich zwei Monde, eine Umdrehung entspricht also zwei Mondzyklen von 29,5 Tagen. Damals wie heute glänzt der Zeitmesser mit einer ordentlichen Gangreserve von 50 Stunden.

Foto: Zenith

Untergebracht ist das "El Primero 410" in einem 42-Millimeter-Gehäuse aus gebürstetem und poliertem Edelstahl. Der Saphirglasboden lässt einen Blick auf das Kultwerkl zu – der Stern, Markenzeichen der Manufaktur darf auf dem Rotor ebenso wenig fehlen, wie auf dem gebläuten Sekundenzeiger auf der Vorderseite. 8.100 Euro kostet dieser Zeitmesser mit einem Hauch von Nostalgie. (Markus Böhm, derStandard.at, 28.01.2014)

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