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Der Weg zum Lindkogel, auch bekannt als "Eisernes Tor".

Gesamtgehzeit 3¾ Stunden, Höhendifferenz knapp 600 m. Schutzhütte Eisernes Tor (Montag Ruhetag, nicht jedoch an Feiertagen). ÖK25V Blatt 5325-West (Preßbaum), Maßstab 1:25.000; Freytag & Berndt Wienerwald Atlas, Maßstab 1:50.000

Grafik: DER STANDARD

Exakt 37 Kernzonen, die im Laufe der Zeit zum Urwald werden sollen, gibt es im Biosphärenpark Wienerwald. Sie machen etwa fünf Prozent der Gesamtfläche aus, in ihnen dürfen Bäume nur dann geschlägert werden, wenn sie eine Gefahr für den Wanderer darstellen.

In der größten dieser Zonen liegt der östliche Kalkgraben, durch den einer der interessantesten Anstiege zum Hohen Lindkogel - besser bekannt unter Eisernes Tor - führt. Das von Felsgruppen durchsetzte enge Tal hat nichts von seiner Ursprünglichkeit eingebüßt und erweist sich als sehr romantisch und abwechslungsreich.

Dass der Hohe Lindkogel zu den beliebtesten Wanderzielen der Region gehört, wird jeder verstehen, der den Rundblick von der Aussichtswarte neben der Schutzhütte auf dem Gipfel genossen hat. Die Sicht reicht vom Schneeberg über die Bundeshauptstadt bis zu den Kleinen Karpaten. Den Turm ließ schon 1856 Baron Sina errichten, der ihn dem Verschönerungskomitee der Stadt Baden zur Betreuung überließ, die Hütte wurde erst 1884 errichtet.

Geplant war einst eine Seilschwebebahn aus dem Helenental auf den Gipfel sowie eine elektrische Bahn als Fortsetzung der längst nicht mehr existierenden Linie Baden-Bad Vöslau. Geldmangel verhinderte eine Realisierung, das Eiserne Tor blieb zum Glück den Wanderern vorbehalten, die den leicht zu besteigenden Gipfel bis heute gern aufsuchen. Bis in die 1950er-Jahre galt der Hohe Lindkogel auch als Skiberg. Auf der Strecke über die Orchideenwiese nach Sattelbach fanden sogar Meisterschaften statt. Heutzutage verirren sich nur hie und da ein paar Tourengeher auf diese Route, die nur bei hoher Schneelage wirklich gute Bedingungen bietet.

Gewarnt sei vor dem rotmarkierten Brennersteig, der den Anstieg um rund eine halbe Stunde verkürzt. Er ist trotz der Versicherungen bei Nässe gefährlich, erst recht bei Schnee oder Eis.

Die Wanderroute: Vom Parkplatz bei der Cholerakapelle im Helenental quert man ans rechte Ufer der Schwechat, hält sich kurz flussabwärts und wandert dann ab der Antonsgrotte auf der roten und grünen Markierung in den Graben hinein. Bei einer Weggabel hält man sich rechts an die grüne Markierung, um durch den romantischen Kalkgraben weiter anzusteigen. Man erreicht die blaue Markierung und folgt dieser nach rechts. In einem Sattel wendet sich der Weg nach rechts, man quert bis zum gelbmarkierten Steinigen Weg und erreicht auf diesem den Gipfel und das Schutzhaus. Gehzeit 2¼ Stunden.

Für den Abstieg wählt man den gelbmarkierten Steinigen Weg, der ohne wesentliche Umwege zur Schwechat hinabführt. Auf dem "Wegerl im Helenental" geht es flussabwärts zurück zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Eisernem Tor 1½ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 21.12.2013)