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Die Pornoabmahnungen gegen Redtube-Nutzer schlagen weiterhin hohe Wellen. 

Foto: AP

Im Streit um Abmahnungen zehntausender deutscher Nutzer hat sich nun auch Redtube selbst eingeschaltet. Die Betreiber der Pornoseite weisen Vorwürfe zurück, dass Nutzer durch das Aufrufen von Videostreams Urheberrechtsverletzungen begangen hätten und kündigen Gegenmaßnahmen an.

Redtube: Keine Daten herausgegeben

In der Stellungnahme an Medien heißt es, dass die Abmahnbriefe unbegründet seien und "die Rechte der Empfänger in ernsthafter Weise verletzen" würden, zitiert ITespresso.de aus dem Schreiben. Redtube habe keine personenbezogenen Daten herausgegeben. Es sei wahrscheinlich, dass diese Daten mit widerrechtlichen Methoden gesammelt wurden.

IP-Adressen möglicherweise widerrechtlich geloggt

Heise hatte zuvor berichtet, dass Nutzer beim Surfen möglicherweise automatisch und ohne deren Wissen auf bestimmte Pornofilme umgeleitet worden seien und in einem Zwischenschritt die IP-Adressen geloggt wurden. Denn bis jetzt ist nicht bekannt, wie der Anwalt, der die Auskunftsanträge zur den IP-Adressen am Landgericht Köln gestellt hat, an diese Daten gekommen ist. Er und die mit den Abmahnungen beauftrage Kanzlei geben den Einsatz einer bestimmten Ermittlungssoftware an, deren Funktionsweise jedoch nicht geklärt ist.

"Erpressung deutscher Bürger"

RedTube-Vice-President Alex Taylor kündigt in der Stellungnahme zudem an, dass man "umgehend Maßnahmen eingeleitet hat, um alles Erforderliche zu tun, damit die Verursacher für den entstandenen Schaden aufkommen müssen". Die Abmahnungen seien eine "Erpressung deutscher Bürger" und ein "Eindringen in deren Privatsphäre". Gegen den Anwalt und die Kanzlei wird bereits ermittelt.

Achtung vor Spam

Inzwischen haben sich Trittbrettfahrer an die Abmahnungen gehängt und eine Spam-Welle mit gefälschten Abmahnungen gestartet. Im Anhang befindet sich Schadsoftware. Die für die Abmahnungen zuständige Kanzlei Urmann + Collegen hat auf ihrer Website erklärt, dass es sich bei allen E-Mail-Nachrichten um Fälschungen handle. Redtube will auch gegen die Spammer vorgehen und bittet betroffene Nutzer sich unter media@redtube.com zu melden. (red, derStandard.at, 17.12.2013)