Zum Vergleich: Unten die Wurzel einer schädlingsresistenten Bananensorte, darüber die einer anfälligen, die bereits stark geschädigt ist. Den Übeltäter zeigt das Bild darunter: den Fadenwurm Radopholus similis.

Foto: D. Hölscher / Max-Planck-Institut für chemische Ökologie
Foto: D. Hölscher / Max-Planck-Institut für chemische Ökologie

Jena - Bananen zählen nicht nur zu den beliebtesten Früchten weltweit. Nicht-süße Varianten sind auch ein wichtiges Grundnahrungsmittel für hunderte Millionen Menschen: Die Kochbanane gilt auch als die "Kartoffel der Tropen".

Entsprechend wichtig ist es, Bananenparasiten in Schach zu halten - allen voran den Nematoden Radopholus similis. Der wenige Millimeter lange Fadenwurm befällt die Wurzeln der Bananenpflanzen, verursacht Kümmerwuchs und im Endstadium der Krankheit ein Umfallen der Bananenpflanze − oftmals dann, wenn die Früchte noch nicht erntereif sind. Ernteverluste von bis zu 75 Prozent können die Folge sein. 

Bananen-Logistik

Wie das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena berichtet, wissen sich manche Bananen aber auch zu wehren. Ein internationales Forscherteam um den Jenaer Forscher Dirk Hölscher hat entdeckt, dass manche Bananenpflanzen Abwehrstoffe gegen den Fadenwurm zielgenau in den befallenen Wurzelbereichen anreichern können. Im Körper der Parasiten bilden sich Fetttröpfchen, die den Abwehrstoff speichern und zum Tod des Wurms führen.

"Die Produktion des Abwehrstoffs allein macht die Banane noch nicht resistent. Vielmehr ist die gezielte Anreicherung in ganz bestimmten Regionen, nämlich genau dort, wo die Nematoden die Wurzel beschädigen, entscheidend. In diesen eingegrenzten Bereichen haben wir bei der resistenten Sorte weit höhere Werte gemessen", sagt Hölscher.

Die Wissenschafter möchten jetzt herausfinden, wie die Biosynthese und der Transport der Abwehrstoffe in der resistenten Banane auf molekularer Ebene funktionieren und gesteuert werden. Die Erkenntnisse könnten zur Entwicklung von resistenten Bananensorten beitragen und damit eine ökologisch und gesundheitlich verträglichere Alternative zum Einsatz hochgiftiger Pflanzenschutzmittel bieten. (red, derStandard.at, 26.12. 2013)