Die Universitäten hatten zur Regierungsangelobung schwarze Fahnen gehisst. Zum ersten Mal seit 1970 gibt es kein eigenständiges Wissenschaftsministerium mehr. Die Wissenschaftsagenden werden für die nächsten fünf Jahre dem Wirtschaftsministerium unter Minister Reinhold Mitterlehner unterstellt. Der bisherige Wissenschaftsminister, Karlheinz Töchterle, viele Rektoren und Personal aus dem Wissenschaftsbetrieb als auch eine Facebookgruppe mit über 50.000 Mitgliedern bringen ihr Unverständnis über diese Entscheidung zum Ausdruck. Viele befürchten eine Unterwerfung der Wissenschaft und Forschung unter wirtschaftliche Interessen. Auch im Regierungsprogramm wird für die Universitäten im Wesentlichen nur der Ist-Zustand fortgeschrieben, während die Studienplätze an Fachhochschulen auf 50.000 Plätze ausgebaut werden sollen. Im Koalitionsabkommen formuliert die Regierung das Ziel, Wissenschaft und Forschung "wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert" zu gestalten.

Wir möchten von Ihnen wissen, wie Sie diese Entwicklung beurteilen? Ist der eingeschlagene Weg nur die konsequente Fortsetzung eines Regierungskurses, der Bildung und Wissenschaft bereits bisher wenig Gewicht beigemessen hat? Braucht es überhaupt ein eigenes Wissenschaftsministerium oder hat das nur wenig Bedeutung? Befürchten Sie ein "Diktat der Wirtschaft" in den Lehrplänen der Universitäten oder bringt eine engere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung Vorteile für die Ausbildung und den Standort Österreich?

Peter Illetschko, Leiter des Ressorts Wissenschaft, diskutiert mit Ihnen zum Thema am Donnerstag, den 19. Dezember, von 14 bis 15 Uhr im Forum von derStandard.at. Über Ihre Meinung und Diskussionsbeiträge freuen wir uns natürlich auch jetzt schon. (red, derStandard.at, 17.12.2013)