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Am Valentinstag, dem 14. Februar 2013, fielen Schüsse im Haus des beinamputierten Sprintstars Oscar Pistorius in Südafrika. Der 26-jährige Behindertensportler erschoss seine Freundin, das Model Reeva Steenkamp, mit vier Schüssen durch die Badezimmertür. Das gesteht er später der Polizei.

Es habe sich laut Pistorius allerdings um ein Versehen gehandelt, er habe seine Freundin für einen Einbrecher gehalten. Die Verteidigung plädierte deshalb auf Totschlag, die Staatsanwaltschaft spricht von Vorsatz, da Pistorius seine Protesen angehabt hätte. Am 22. Februar kam der 26-Jährige auf Kaution frei. Es bestehe laut Richter keine Fluchtgefahr. Am 3. März 2014 wird der Mordprozess gegen Pistorius in Südafrika starten. Zusätzlich wird er wegen zwei Waffendelikten angeklagt werden. Vor dem Gewalttod seiner Freundin habe Pistorius in einem Restaurant in Johannesburg und aus einem Auto heraus Schüsse abgefeuert.

Der beinamputierte Profisportler wurde mit Sprints auf High-Tech-Unterschenkelprothesen zum Star. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London schrieb er Geschichte, als er als erster unterschenkelamputierter Athlet gegen nicht-behinderte Sportler antreten durfte. Seit Steenkamps Tod nahm Pistorius nicht mehr an Wettkämpfen teil.

Foto: EPA/STR

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Über 900 Menschen starben Mitte April 2013 beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch. Daraufhin gingen tausende wütende Näherinnen auf die Straße. Die Frauen verlangten, die Verantwortlichen für die Tragödie festzunehmen. Sie blockierten große Straßen und zerstörten nach Polizeiangaben mehrere Fahrzeuge. Drei Tage später wurden drei Firmenchefs und zwei Ingenieure festgenommen.

Die Tragödie ließ eine Debatte über die Produktionsbedingungen für Näherinnen und Billigkleidung für den Westen entstehen. In den Trümmern der eingestürzten Fabrik wurden zudem Kleidungsstücke der Billigmarke "Kik" gefunden, die nach eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 2008 keine Geschäftsbeziehungen mehr mit der Fabrik pflegt.

Im Bild: Eine verkohlte Nähmaschine nach einem Brand einer Kleidungsfabrik in Bangladesch im Jänner 2013.

 

 

Foto: EPA/ABIR ABDULLAH

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Am 30. April 2013 feierten die Niederlande ein Volksfest in Orange. Königin Beatrix dankte zu Gunsten ihres Sohnes Willem-Alexander ab und wurde nach dem Unterzeichnen der offiziellen Urkunde wieder Prinzessin. Ihr 46-jähriger Sohn ist nun jüngstes Oberhaupt einer europäischen Monarchie. In der Nieuwe Kerk legte anschließend der neue König den Eid auf die Verfassung ab.

Mitte August musste die königliche Familie schließlich einen Schicksalsschlag verarbeiten. Der Bruder Willem-Alexanders, Prinz Friso, starb nach eineinhalb Jahren im Koma. Der 44-Jährige war an den Folgen von schweren Hirnschäden gestorben, die er bei einem Lawinenunglück beim Skifahren in Lech im Februar 2012 erlitten hatte.

Foto: EPA/CATRINUS VAN DER VEEN

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Am 31. Mai 2013 herrschte nach starken Regenfällen in Teilen Österreichs Hochwassergefahr, bereits einen Tag später wurde Generalalarm für alle Feuerwehren, die entlang der Donau stationiert sind, ausgerufen. In Salzburg wurde ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert und in Oberösterreich mussten Gemeinden evakuiert werden. Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

In Oberösterreich wurde nach dem Hochwasser heftig über die Absichtliche Flutung von Gemeinden durch den Verbund diskutiert. Ein Hochwassergipfel sollte Klarheit schaffen. Eine E-Mail-Panne soll laut dem Energieunternehmen während der Informationsveröffentlichung passiert sein. Zugleich übte der Betreiber aber heftige Kritik an den Behörden wegen der Vergabe von Grundstücken in der Gefahrenzone.

Das Hochwasser im Juli verursachte in Österreich einen Schaden von 900 Millionen Euro. Diese Summe meldete der Bund an die zuständigen Stellen in Brüssel.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

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Es ist ein Bub. Am 22. Juli 2013 wurde die Nummer drei der britischen Thronfolge geboren. Der Sohn von Prinz William und Herzogin Kate wurde auf den Namen George Alexander Louis getauft. Seinen Namen erhält er wegen seines Ururgroßvaters Albert Frederick Arthur George, des Vaters der aktuellen Königin Elizabeth II. Dieser ging als King George VI. in die britische Herrschaftsgeschichte ein.

Nach einem Monat wurden die offiziellen Familienfotos des jungen Paares mit George Alexander Louis veröffentlicht. Entgegen der Tradition wurden die Bilder nicht von einem professionellen Fotografen, sondern von Catherines Vater, Michael Middleton, gemacht.

Auch die Länder des Commonwealth feierten die Ankunft des Buben. So wurden zum Beispiel das Rathaus der kanadischen Hauptstadt Ottawa und die kanadischen Niagara-Fälle in babyblau erleuchtet.

Foto: AP Photo/Michael Middleton/TRH The Duke and Duchess of Cambridge

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Seit dem 16. August 2013 hat sich auf der Wiener Mariahilfer Straße viel getan. Die rund 1,5 Kilometer lange Einkaufsstraße wurde an diesem Tag mit einem neuen Verkehrskonzept ausgestattet. In Folge dessen wurde die "Mahü" für den Autoverkehr großteils Sperrgebiet. Der Kernbereich zwischen Kirchengasse und Andreasgasse ist nun eine Fußgängerzone und für Kraftfahrzeuge tabu. In den Randbereichen, den sogenannten Begegnungszonen, müssen sich alle Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn teilen.

Bis dato hat der Umbau 1,1 Millionen Euro gekostet. Große Debatten löste die Linienführung des 13A durch die Fußgängerzone aus. Die Route wurde daraufhin geändert, eine weitere Nachbesserung ist für die zuständige Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou denkbar.

Im März 2014 sollen alle in den Bezirken Mariahilf und Neubau hauptgemeldeten Bewohner befragt werden. Auch EU-Bürger dürfen mitstimmen. Dabei wird erhoben, ob die Anrainer die Verkehrsberuhigung beibehalten oder abschaffen wollen. Außerdem wird abgefragt, ob weitere Querungen für Autos geöffnet werden und der Radverkehr durch die Fußgängerzone erlaubt bleiben soll. Für den Umbau sind 25 Millionen Euro veranschlagt.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

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Bereits im August 2013 stoppte die russische Küstenwache ein Schiff der Umweltschutzorganisation "Greenpeace", das gegen Ölbohrungen in der Arktis demonstrierte. Im September stürmten die russischen Behörden schließlich das Schiff "Arctic Sunrise" und nahmen Aktivisten fest. Die 30 Crewmitglieder wurden in Untersuchungshaft genommen und wegen mutmaßlicher Piraterie festgehalten.

Es folgten internationale Proteste für die Freilassung der Aktivisten und Beschwerden der Greenpeace-Anwälte aufgrund von ständiger Videoüberwachung und anderer Haftbedingungen. Am 6. November begann zudem der Prozess vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg, der von den Niederlanden als Flaggenstaat der "Arctic Sunrise" angeurfen wurde. Die Nation forderte die Herausgabe des Schiffes durch die russischen Behörden. Ihr wurde in einem Urteil am 22. November recht gegeben. Russland muss die Besatzung und das Schiff gegen die Bezahlung einer millionenschweren Kaution herausgeben.

 26 Aktivisten wurden aus der Untersuchungshaft mittlerweile entlassen. Sie dürfen Russland allerdings noch nicht verlassen.

Foto: EPA/ANATOLY MALTSEV

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Drei Polizisten und einen Sanitäter erschoss Alois H., bevor er sich am 17. September 2013 in Großpriel in Niederösterreich selbst umbrachte. Der Amoklauf des 55-Jährigen begann, als ihn zwei Polizisten um Mitternacht am Vortag Nahe Annaberg im Bezirk Lilienfeld anhielten. H. wurde wegen des Verdachts auf Wilderei gesucht. Bei der Kontrolle durchbrach der Jäger die Straßensperre und eröffnete sofort das Feuer.

Auf dem Weg zu seinem Anwesen in Großpriel nahe Melk nahm H. einen Polizisten als Geisel. In seinem Haus verschanzte sich der Gesuchte, während die Polizisten den Bauernhof umstellten. Am Abend rückten 135 Cobra-Beamte und 200 Exekutivkräfte mit drei Panzern zum Anwesen des Mannes vor und fanden schließlich dessen Leiche im Keller des Hauses.

Im Zuge der Ermittlungen wurde schließlich klar, dass Alois H. bereits mehrere Jahre lang Straftaten begangen hatte. Wilderei, Einbrüche, Diebstahl von Waffen und gelegte Brände gehen auf das Konto des Niederösterreichers. Der Schaden für die Straftaten soll in Millionenhöhe gehen.

Foto: APA/PAUL PLUTSCH

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Am frühen Morgen des 20. September 2013 bebte in Niederösterreich die Erde. Der Ursprung des Erbebens war nahe Ebreichsdorfs und das Beben hatte eine Stärke von 4,3. Der Erdstoß wurde in Wien, der Steiermark und dem Burgenland wahrgenommen, über 2.000 Meldungen gingen bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ein. Außer Haarrissen an Hausmauern entstanden keine Schäden.

Nach mehreren kleineren Nachbeben, kam es am 2. Oktober abermals zu einem Erdstoß der Stärke 4,2 im Raum Ebreichsdorf in Niederösterreich. Das Beben war auch in weiten Teilen Wiens und des Burgenlands deutlich zu spüren.

Im Jahr 2013 hat es in Österreich überdurchschnittlich viele Erdbeben gegeben. 2013 registrierte der Erdbebendienst der ZAMG in Wien bisher 64 von der Bevölkerung in Österreich verspürte Beben. Seit 2000 gab es in Österreich im Mittel 42 spürbare Erbeben pro Jahr.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

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Im Oktober 2013 wurden Vorwürfe gegen dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Deutschland laut. Er soll seinen Bischofssitz um über 31 Millionen Euro mit Sonderaustattungen und Luxusgütern ausgebaut haben. Ursprünglich waren für Um- und Neubau 2,5 Millionen Euro angesetzt, später 5,5 Millionen Euro. Vor allem die 15.000 Euro teure Badewanne wurde zum Symbol des übertriebenen Luxus.

Zudem bekam Tebartz-van Elst Probleme mit der Justiz: Die Hamburger Staatsanwaltschaft beantragte einen Strafbefehl gegen den Bischof, weil er unter Eid zu einem teuren Flug nach Indien falsch ausgesagt haben soll. Dieser Antrag wurde mittlerweile abgewiesen.

Der Papst zog Ende Oktober allerdings erste Konsequenzen und verordnete dem Bischof "eine Zeit außerhalb der Diözese". Damit wurde Tebartz-van Elst ersteinmal aus der Schusslinie gebracht, bis der Heilige Stuhl eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Bischofs getroffen hat.

Foto: EPA/BORIS ROESSLER

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Knapp 400 Menschen starben im Oktober 2013 bei einem Flüchtlingsdrama vor der italienischen Insel Lampedusa. Das Schiff, das laut Überlebenden insgesamt 545 Menschen an Bord hatte, sank im Mittelmeer. 155 Flüchtlinge überlebten das Unglück. Kurz nach dem Drama sank ein weiteres Schiff, wobei rund 40 Menschen starben. Daraufhin verdreifachte Italien seine Schiffe vor der Küste, um mehr Flüchtlingen in Seenot zu helfen.

Die vielen Toten lösten eine Diskussion über die Einwanderungspolitik der Europäischen Union aus. Beim EU-Gipfel am 25. und 26. Oktober war Lampedusa allerdings nur ein Randthema.

In der Abschlusserklärung hieß es knapp: "Der Europäische Rat bekundet seine tiefe Trauer angesichts der jüngsten Ereignisse, bei denen hunderte Menschen im Mittelmeer auf dramatische Weise ums leben gekommen sind, die alle Europäer erschüttert haben. Ausgehend von der dringenden Erfordernis der Vorbeugung und des Schutzes und geleitet vom Grundsatz der Solidarität und der gerechten Aufteilung der Verantwortlichkeiten sollten konsequente Maßnahmen ergriffen werden um zu verhindern, dass Menschen auf See ihr Leben verlieren und dass sich solche menschlichen Tragödien wiederholen."

Foto: EPA/LANNINO

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Maria war das mysteriöse vierzehnte Kind. Im Oktober 2013 wurde das Mädchen bei einer Roma-Familie in Griechenland entdeckt. Ein DNA-Test ergab, dass es nicht das leibliche Kind der vorgegebenen Eltern war. Ihre leibliche Mutter ist eine Roma-Frau aus Bulgarien und soll Maria im Jahr 2009 nach Griechenland verkauft haben. Nach Bekanntwerden des Falles wurden auch die anderen sieben Kinder der leiblichen Mutter von den Behörden entzogen und in staatliche Obhut übergeben.

Im November fand die griechische Polizei ein weiteres blondes Mädchen, das bei einer Roma-Familie nahe Thessaloniki lebte. Auch in diesem Fall ergab ein DNA-Test, das es sich nicht um das leibliche Kind des Ehepaares handelte. Die Zieheltern müssen sich wegen Kindesentführung verantworten.

 

Foto: EPA/IVAN YANEV BULGARIA OUT

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Am 15. Jänner 2014 wird das neue Schubhaftzentrum in der steirischen Gemeinde Vordernberg in Betrieb gehen. Zuvor hatte das millionenschwere Projekt für heftige Diskussionen gesorgt. Für die Ausschreibung der Sicherheitsaufgaben hatte sich nur die Österreich-Tochter des weltweit kritisierten Sicherheitsunternehmens G4S beworben. Der Vertrag mit der Gemeinde ist unter Kritik, da dieser nahelegt, dass hoheitliche Staatsaufgaben an Securityleute übertragen werden, was in Österreich alleine Aufgabe der Polizei ist.

Nach der Eröffnung will die Volksanwaltschaft bei ihren unangekündigten Kontrollen besonders genau sein, da die Einsetzung von privaten Sicherheitsunternehmen in der Häftlingsbetreuung in Österreich "Pilotcharakter" habe. Vor der Eröffnung wurde laut Vordernberger Bürgermeister Walter Hubner an dem nicht unumstrittenen Vertrag zwischen Gemeinde und Innenministerium nichts mehr geändert worden.

Foto: APA/BIG

Mitte Oktober ging die Wiener Polizei hart gegen Obdachlose im Stadtpark vor. Anrainer sollen sich beschwert haben, dass Obdachlose auf den Parkbänken und am Boden übernachten würdne. Die Polizei rechfertigt ihre Räumungsaktionen mit der Kampierverordnung aus dem Jahr 1985, die besagt, dass das "Auflegen und Benützen von Schlafsäcken" außerhalb von Campingplätzen verboten ist. 

Nach heftiger Kritik der Caritas und der Öffentlichkeit, wurde schließlich Ende Oktober ein runder Tisch zu dem Thema Obdachlosigkeit in der Bundeshauptstadt einberufen. Das Ergebnis: Die Kampierverordnung bleibt, es soll aber zu einer besseren Kommunikation zwischen den Exekutive und Sozialarbeit kommen.

Die Lage der Obdachlosen in Wien ist vor allem in Winter prekär: Die aufgestockten Notschlafstellen sind voll. Laut Vertretern von Hilfsorganisationen soll das unter anderem daran liegen, das im Jahr 2013 mehr bedürftige Menschen aus Ungarn nach Österreich gekommen sind, aufgrund der restriktiven Gesetzgebung in ihrem Heimatland.

Foto: Standard/Maria von Usslar

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Anfang November verwüstete Taifun "Haiyan" Teile der Philippinen. Mehr als 5.100 Menschen kamen nach Behördenangaben allein in der am schlimmsten betroffenen Provinz Leyte ums Leben. Insgesamt lag die Zahl der Todesopfer im Dezember bei mehr als 6.000, wie die philippinische Katastrophenschutzbehörde bestätigt. Fast 2.000 Menschen werden jedoch noch vermisst. Damit ist "Haiyan" der tödlichste Sturm auf den Philippinen seit Menschengedenken.

Auf einem Gebiet von der Größe Portugals wurden eine Million Häuser zerstört. Vier Millionen Menschen wurden obdachlos. Der Wiederaufbau werde laut Regierung insgesamt mehr als 5,9 Milliarden Euro über einen Zeitraum von vier Jahren kosten.

Wenige Tage nach der Katastrophe schlug die Ohnmacht der hungernden Taifun-Opfer und die schwierige Versorgungslage in Chaos um: Es gab es im Katastrophengebiet Gewalt und Plünderungen. Auch ein Monat später ist die Situation dramatisch. Die betroffenen Menschen leiden an Infektionen der Atemwege, Hautinfektionen, Wunden, Pilzinfektionen und Durchfall. (Bianca Blei, derStandard.at, 20.12.2013)

Foto: EPA/FRANCIS R. MALASIG