Salzburg - Die Kulturpolitik des Landes Salzburg hat für den Dachverband der Salzburger Kulturstätten "die Gelbe Karte" verdient. "Es wird von Jahr zu Jahr enger", sagt der Vorsitzende Tomas Friedmann. Die Hoffnungen in den neuen grünen Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn hätten sich nicht erfüllt, von "grüner Handschrift keine Spur".

Das gesamte Kulturbudget 2014 in der Höhe von 41,9 Millionen Euro mache nur 1,73 Prozent des Gesamtbudgets aus. Damit rangierte das Land Salzburg laut Dachverband im Bundesländerranking nach wie vor auf dem beschämenden siebten Platz. Die freie Kulturszene werde mit 4,7 Millionen Euro abgespeist, kritisiert Dachverbands-Geschäftsführer Thomas Randisek. "Umgerechnet gibt das Land von 100 Euro Fördermittel 20 Cent für freie Kulturförderung aus." Der Anteil der freien Szene sei somit einer der niedrigsten der letzten 20 Jahre.

"Seit 1996 beträgt die Inflation 27,5 Prozent, die Kulturförderung beim Land ist aber nur um elf Prozent gestiegen", argumentiert Friedmann. "Es ist nicht mehr hinzunehmen, dass die Kulturbetriebe nur noch durch selbstausbeuterische Arbeitsleistungen aufrechtzuerhalten sind."

Es gebe aber auch Gewinner gegenüber 2013, zeigt der Dachverband: Die Burgen und Schlösser, für die VP-Landesrat Christian Stöckl zuständig ist, können sich über 1,3 Millionen Euro zusätzlich freuen. Die Osterfestspiele bekommen 119.000 Euro mehr und das Mozarteum Orchester 116.000 Euro. 71 Prozent des gesamten Kulturbudgets würden nur sieben großen Einrichtungen - darunter die Festspiele und das Landestheater - zugutekommen. (ruep, DER STANDARD, 14.12.2013)