"Man muss Österreich nicht neu erfinden", sagte Kanzler Werner Faymann bei der Präsentation des wenig neuen und wenig erfindungsreichen Koalitionsabkommens.

Vielleicht werden das künftige Historiker als die "Faymann-Doktrin" bezeichnen oder auch als die "Faymann-Spindelegger-Doktrin", weil der schwarze Vizekanzler ja konkludente Handlungen setzt: Er will vielleicht Österreich neu erfinden, er hat das im Wahlkampf auch so ähnlich gesagt, aber irgendwer lässt ihn nicht.

Das heißt aber nicht, dass die neue Koalitionsregierung die Zukunft und diese Sache mit der Moderne vergessen hat. Im Koalitionsabkommen kommt das Wort "Cyber" (von Cyber-netics) nicht weniger als 24 Mal vor. Es soll eine "Sicherheit des "Cyber-Raums" im "Cyber Space" geben. Noch ein "Cyber Security Center" und ein "Cyber Defence-Zentrum" . Und - außerdem eine "Cyber-Außenpolitik", what the hell that is.

Man kann sich vorstellen, wie sie nach unendlichen hirnzermahlenden, endlosen Streitereien über Schaumweinsteuer und Gratiszahnspangen mit grauen Gesichtern gegen Sonnenaufgang gesagt haben: "Irgend was mit dem bleden neumodernen Zeug miass ma no hineinbringen ..." Und dann haben sie halt überall "Cyber" hineingeschrieben.

Vertrauensleute aus der Szene teilen uns übrigens mit, dass der Ausdruck "Cyber" aber so was von 20. Jahrhundert ist und kaum mehr verwendet wird. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 14.12.2013)