Man kann es auch übertreiben. Mit zwölf Zylindern zum Beispiel oder einer Bose-Soundmaschine. Das ist für einen Lieferwagen (die despektierliche Bezeichnung Pritschenwagen ist natürlich eine Erfindung des vorlauten Kollegen S.) zu viel des Understatements. Nur, damit es keine Missverständnisse gibt: Natürlich liefert sie Musik vom Feinsten für Transporter-gestählte Ohren und das ist zweifellos ein Highlight.

Foto: der standard/fischer

Aber bescheiden (wir sagen nicht anspruchslos!) wie wir sind, bemühen wir uns um Angemessenheit und die ist bei diesem Luxustransporter auf den ersten Blick natürlich nicht sofort erkennbar. Aber flexibel wie wir sind, gewöhnen wir uns auch an diese Annehmlichkeit rasch und lernen, dass Entertainment unbedingt braucht, wer sündhaft teure Ausrüstung für Sound- und Filmstudios sicher transportieren will.

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Dazu gibt es für den Navara bekanntlich einen Aufbau, der dieses wohletablierte Ladegerät zwar erst so richtig hässlich macht, aber dafür mit perfekter Einhausung. Blickdicht, versteht sich.

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Stichwort etabliert: Rein äußerlich ist dieser Pick-up (schon wieder eine verharmlosende Bezeichnung für das Kraftpaket mit 231 PS, das drei Tonnen Anhängelast auf die Waage zu bringen vermag) irgendwie in die Jahre bekommen. Das stört zwar offensichtlich die Abnehmer nicht - im Gegensatz zum Pkw-Markt stagniert der Suv-Absatz eben nicht.

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Aber das ficht praxisorientierte Schwerarbeiter sowieso nicht an. Im Prinzip ist der Navara mit seinen angegrauten Rundungen - trotz Bügelwerks auf dem Dach - vergleichsweise dezent im Auftritt.

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Mit seiner Siebengangautomatik garantiert er souveräne Fahrleistungen, wenngleich das Aufheulen im oberen Tourenbereich gewöhnungsbedüftig ist. Den Verbrauch als moderat zu bezeichnen, gehört für Normalverbraucher natürlich auch in die Kategorie dezente Untertreibung, aber wer für einen Transporter so viel ausgibt wie andere für ein Häuschen, den schreckt ein Verbrauch jenseits der Zehn-Liter-Marke vermutlich nicht.

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Stichwort Behausung: Zum Beladen ist er nicht zu schade. Und wer auf ein Zweitauto verzichten will, kann dies beruhigt tun. In der Double-Cab-Version wie dem von Nissan zur Verfügung gestellten Testwagen, haben in der zweiten Reihe drei Mitfahrer Platz. Die ist quasi der Ersatz für den Kofferrraum - wer will schließlich den Einkauf auf der Laderampe festzurren müssen.

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 Allrad, ESP, Frontairbags, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung sind ab Basismodell serienmäßig, Ledersitze mit Heizung, Getriebeuntersetzung, 18-Zoll-Räder elektrisches Schiebedach und Navi inklusive Rückfahrkamera. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 13.12.2013)

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Nissan

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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