Wien - Mittwochabend war Bundespräsident Heinz Fischer Festredner bei den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Willy Brandt in Lübeck. Dieser Termin verhinderte seine Anwesenheit bei den Trauerfeierlichkeiten für Nelson Mandela in Südafrika. Diesen lange geplanten Termin "wollte und konnte" Fischer nicht absagen, sagte er Donnerstag früh in einem Interview auf Ö1.

Die - wie Fischer es nannte - "Holprigkeiten", die aus dieser Terminkollission hervorgegangen sind, haben Fischer "nicht gefallen". Statt Fischer war  Bundesratspräsident Reinhard Todt (SPÖ) zu den Trauerfeierlichkeiten für Mandela gereist. Allerdings war Todt am Dienstag, als in einem Stadion in Johannesburg von Mandela Abschied genommen wurde, nicht anwesend. Er flog erst am Mittwoch nach Südafrika. 

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck schaffte es, die Trauerfeierlichkeiten in Johannesburg wahrzunehmen und anschließend zur Brandt-Gedenkfeier nach Lübeck zu reisen. Darauf angesprochen, warum ihm das nicht auch gelungen sei, sagte Fischer: Gauck habe eine eigene Regierungsmaschine, die je nach seinen Terminbedürfnissen starten und landen könne. Ob es möglich gewesen wäre, mit Gauck gemeinsam nach Lübeck zur reisen, wollte Fischer nicht weiter kommentieren. (red, derStandard.at, 12.12.2013)