Damaskus/Washington/London - Der Generalstabschef der pro-westlichen Rebellengruppe FSA (Freie Syrische Armee), General Salim Idriss, ist nach einem US-Medienbericht aus Syrien geflohen. Idriss habe sich bereits am Sonntag über die Türkei in die katarische Hauptstadt Doha abgesetzt, berichtete das "Wall Street Journal" online in der Nacht zum Donnerstag. FSA-Sprecher waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Idriss sei geflohen, nachdem Milizionäre der rivalisierenden Islamischen Front sein Hauptquartier im Norden Syriens nahe der Grenze zur Türkei gestürmt hatten, heißt es in dem Bericht, der sich auf nicht namentlich genannte US-Offizielle beruft. Die USA seien über die Entwicklung "schockiert".

Die FSA wurde nach Beginn des Aufstandes gegen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad 2011 von Deserteuren gegründet. Sie steht auf nicht-religiöser Grundlage und ist bevorzugter Ansprechpartner des Westens unter den syrischen Rebellenkräften.

Washington und London stellten nach der Flucht von Idriss ihre Lieferungen von militärischen Ausrüstungen an die FSA umgehend ein. Offiziell wurde dies zunächst damit begründet, dass die Islamische Front ein großes Lagerhaus der FSA in Nordsyrien gestürmt habe. Die Islamisten-Miliz entstand im Vormonat als Zusammenschluss von sechs islamistischen Brigaden. Die Al-Kaida-nahe Milizen Al-Nusra-Front und ISIS (Islamischer Staat in Irak und Syrien) gehören ihr nicht an. (APA, 12.12.2013)