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Eine neue Verschlüsselung soll das Abhören von Handytelefonaten erschweren

Foto: AP

Die Deutsche Telekom will ihre Handykunden in Deutschland mit einer neuer Sicherheitstechnologie besser vor neugierigen Mithörern schützen. Der Konzern werde für Telefonate auf dem GSM-Netz, über das die allermeisten Mobilfunkgespräche laufen, zum Jahreswechsel den Verschlüsselungsstandard A5/3 einführen, teilten das Unternehmen am Montag mit. In Österreich wollen die Mobilfunker "3" und T-Mobile in naher Zukunft ebenfalls aufrüsten. Marktführer A1 hat die A5/3-Verschlüsselung bereits im Dezember 2011 eingeführt.

Mobiltelefonate können auch von technisch versierten Laien abgehört werden

Die von der Mehrzahl GSM-Netz eingesetzte Sprachverschlüsselung gilt seit Jahren als unsicher. Kundigen Hackern ist es ein leichtes, den alten Standard A5/1 zu überlisten und unbemerkt Gespräche zu belauschen.


Video: Wideband GSM Sniffing

Bei T-Mobile wird die Technologie bereits schon länger getestet, sagt Unternehmenssprecher Helmut Spudich zum WebStandard. Voraussichtlich 2014 soll sie im ganzen Netz zum Einsatz kommen.  Derzeit "verwenden wir noch den Standard A5/1, dessen Sicherheit durch ein Verfahren namens "Dummy Bit Randomization" erhöht haben", erklärt Spudich.
Auch bei "3" ist die Einführung von A5/3 ist in naher Zukunft geplant.

NSA

Ob mit der neuen Technologie Handynutzer vor den großen Ohren der NSA sicher sind, ist offen. Es ist nicht bekannt, mit welchen Techniken der US-Geheimdienst arbeitet. Einen neuen Einblick in das Vorgehen der amerikanischen Schnüffler gewährte vorige Woche die "Washington Post". Demnach hat der Geheimdienst Zugriff auf Kabel, die Handynetze über Landesgrenzen hinweg miteinander verbinden. Damit werden die Aufenthaltsorte von Mobilfunknutzern rund um den Globus gesammelt. (sum, 10.12. 2013)