"Im Zentrum" im ORF: Sendung hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at.

Screenshot: tvthek.orf.at

Was macht eigentlich die Regierung so? Ups, wir haben ja derzeit sozusagen noch keine. Aber ab und zu müssen ein paar besondere Pechvögel aus den Verhandlungsteams von SPÖ und ÖVP an die Öffentlichkeit, um das Volk raten zu lassen, ob eine große Koalition unterm Christbaum liegen wird oder nicht.

Um es spannender zu machen für jene, die längst vergessen haben, dass im September Wahlen waren, wird dramatisch von Verhandlungen "auf sehr dünnem Eis" schwadroniert. Und? Schreckt das wen?

Ehrlicherweise könnte man sagen: "Ihr Deppen, wir sind noch nicht so weit mit dem Aufteilen der Pfründe und dem Ausschnapsen von Privatisierungen. Also lasst uns gefälligst in Ruhe. Geht euch eh nichts an." Aber das gehört sich natürlich nicht. Und so kamen diesmal der steirische Marathonmann der ÖVP, Reinhold Lopatka, und der ehemalige Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter zu Ingrid Thurnher zur Debatte "Im Zentrum".

Warum eigentlich die beiden? Politologe Peter Filzmaier fragte Lopatka gleich direkt, ob er beim innerparteilichen Streichholzziehen den Kürzeren gezogen habe und deshalb kommen musste.

Lopatka sprach davon, "Finanzfragen außer Streit zu stellen" und vom "harten Ringen". Matznetter verriet, dass er zumindest die Schriftart des Koalitionsvertrages schon kenne. Machtexpertin Christine Bauer-Jelinek erklärte, warum Teilnehmer derselben Verhandlungen völlig andere Inhalte kommunizieren: Sie müssten andere Zielgruppen erreichen. Filzmaier sah es schon zu Beginn der Sendung voraus: Lopatka und Matznetter sagten wenig. "Aber das in aller Ausführlichkeit." (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 10.12.2013)