Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen sind am Montag nach einem weitgehend unspektakulären Handelstag mehrheitlich höher aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 8,73 Einheiten oder 0,29 Prozent auf 2.988,67 Zähler.

Im Vorfeld der am Abend noch anstehenden Reden von US-Notenbankern haben sich einige Investoren zu Wochenbeginn jedoch zurückgehalten. Zum einen steht eine Rede des Präsidenten der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, auf der Agenda. Zum anderen spricht der Leiter der Fed-Niederlassung in Dallas, Richard Fisher.

Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung für die freundliche Tendenz auf gute Wirtschaftsnachrichten aus China. So ist die Inflation in China im November leicht zurückgegangen. Der Verbraucherpreisindexanstieg lag im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 3,0 Prozent, wie das Statistikamt in Peking berichtete. Im Oktober hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich noch bei 3,2 Prozent gelegen. Experten gehen davon aus, dass eine geringere Inflation der Zentralbank mehr Spielraum geben könnte, die Konjunktur durch eine lockere Geldpolitik anzutreiben.

Die deutschen Firmen haben ihre Produktion im Oktober so stark zurückgefahren wie seit knapp einem halben Jahr nicht mehr, wurde ferner bekannt. Im Vergleich zum Vormonat stellten sie überraschend 1,2 Prozent weniger her. Dies ist der stärkste Rückgang seit Mai. Ökonomen hatten hingegen ein Plus von 0,8 Prozent erwartet.

Professionelle Investoren setzen auf ein Anziehen der Konjunktur in der Eurozone, wurde am Vormittag bekannt gegeben. Das Gesamtbarometer für die Stimmung sackte im Dezember zwar leicht um 1,3 auf 8,0 Punkte, wie die Investmentberatung Sentix mitteilte. Allerdings kletterten die Aussichten für die nächsten sechs Monate auf den höchsten Stand seit April 2006.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Banken und Rohstoffwerte unter den größten Gewinnern. Auch Aktien aus dem Versorger-Sektor fanden sich auf den Einkaufslisten der Investoren. Die Versorger-Titel profitierten von positiven Analystenkommentaren. So zogen die Papiere von GDF Suez um 2,03 Prozent an, nachdem die US-Bank Merrill Lynch die Titel Händlern zufolge zum Kauf empfohlen hatte. Zuversichtlich klingende Kommentare von MainFirst stützten auch die Papiere der deutschen Branchenvertreter E.ON (plus 0,59 Prozent) und RWE, die 0,74 Prozent gewannen.

Unternehmensnachrichten waren hingegen nur rar gesät. Die Titel von HSBC gaben in London um 0,24 Prozent nach. Die britische Großbank denkt laut einem Zeitungsbericht über einen Teilverkauf ihres Privatkundengeschäfts in Großbritannien nach. Mit einem solchen Schritt könnte HSBC den verschärften Regulierungsplänen der Regierung entgegenkommen, die als Lehre aus der Finanzkrise das klassische Geschäft der Banken vom riskanteren Investmentbanking abschotten will.

Unter den Finanzwerten im Euro-Stoxx-50 konnten UniCredit um 1,17 Prozent zulegen. Banco Santander verbesserten sich um knapp ein Prozent und Generali konnten ein Plus von 0,92 Prozent verbuchen. (APA, 9.12.2013)