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Der erste schwarze Präsident Südafrikas war am Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben.

Foto: REUTERS/Mark Wessels

Pretoria - Woche der Trauer um Nelson Mandela: Nach dem Tod des südafrikanischen Nationalhelden werden zum zentralen Staatsakt in Johannesburg an diesem Dienstag 70 amtierende und 10 ehemalige Staats- und Regierungschefs erwartet. Dies berichtete das südafrikanische Außenministerium am Montag in Pretoria. "Die ganze Welt kommt im wahrsten Sinne des Wortes nach Südafrika", sagte Sprecher Clayson Monyela.

Erwartet werden globale Figuren wie UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und US-Präsident Barack Obama mit seiner Ehefrau Michelle, der französische Präsident Francois Hollande und der britische Premierminister David Cameron. Auch die ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, Bill Clinton und George W. Bush werden erwartet, sowie Frankreichs Ex-Präsident Nicholas Sarkozy.

Ebenfalls erscheinen sollen der kubanische Präsident Raul Castro, sein iranischer Amtskollege Hassan Rohani, Zimbabwes Staatschef Robert Mugabe und der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas. Israels Premier Benjamin Netanyahu sagte hingegen ab.

Fischer nicht dabei

Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer wird nicht teilnehmen, er hat sich jedoch am Montag in das Kondolenzbuch in der südafrikanischen Botschaft in Wien eingetragen. Bei der Trauerfeier in Johannesburg sollte die Republik durch Bundesratspräsident Reinhard Todt (SPÖ) vertreten werden. Doch wie der "Kurier" berichtet, kommt Todt erst am Mittwoch - einen Tag nach der zentralen Trauerfeier - nach Südafrika.

Todt habe am Dienstag noch anderwärtige Verpflichtungen und müsse den marokkanischen Senatspräsidenten, Mohamed Cheikh Biadillah, in Wien empfangen, hieß es laut "Kurier" aus seinem Büro. Der Bundesratspräsident werde sich danach ins Flugzeug setzen und am Mittwoch im Namen Österreichs von Mandela Abschied nehmen, berichtete die Zeitung weiter. Für die APA war am Montagabend vorerst niemand für Rückfragen zu erreichen.

Feier auf Großleinwänden

Die zentrale Gedenkfeier findet am Dienstag zwischen 11.00 und 15.00 Uhr Ortszeit (10.00 bis 14.00 Uhr MEZ) im FNB-Stadion in Johannesburg statt. Es bietet Platz für mehr als 90.000 Menschen. Der Leichnam Mandelas wird nicht im Stadion aufgebahrt sein. Der Trauerakt wird an 90 Orten im Land auf Großleinwänden sowie in drei weiteren Stadien von Johannesburg für die Öffentlichkeit übertragen. In Wien wird am Mittwoch in der Lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse eine Gedenkmesse gelesen.

Südafrikas Präsident Jacob Zuma und andere Staatsoberhäupter werden nach Regierungsangaben bei dem Staatsakt Reden halten. Näheres dazu wurde zunächst nicht bekannt. Logistisch stünde die Regierung vor "einer sehr schweren Aufgabe", sagte Monyela.

Die Mehrheit der Staatsgäste sollte bereits am Montag ankommen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wollte an diesem Tag das Domizil Mandelas besuchen.

Am Sonntag hatte Südafrika als nationalen Tag der Trauer und des Andenkens an "den größten Sohn der Nation", wie Zuma Mandela nannte, begangen. Millionen Südafrikaner gedachten in Gotteshäusern aller großen Religionen des großen Freiheitshelden und nationalen Versöhners.

Öffentliche Aufbahrung

Von Mittwochmorgen an soll der Leichnam Mandelas drei Tage lang im Amphitheater vor dem Regierungskomplex "Union Buildings" in der Hauptstadt Pretoria öffentlich aufgebahrt werden. Beigesetzt werden soll der Nationalheld am Sonntag in Qunu am Ostkap, wo er aufgewachsen war. Hier werden etwa 9000 Trauergäste erwartet.

Die Staatsgäste können nach Angaben der südafrikanischen Regierung selbst entscheiden, an welchen der Trauerfeierlichkeiten sie teilnehmen möchten. Die meisten wollten aber zum Staatsakt nach Johannesburg kommen. Am 16. Dezember, in Südafrika als "Versöhnungstag" ein Feiertag, wird vor den Union Buildings in Pretoria ein Mandela-Denkmal enthüllt werden. (APA, 9.12.2013)