Wie sich ein Kind die Brille der Zukunft vorstellt.

Foto: Kinderuni

Ein Roboterarm hilft beim Wäschewaschen.

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Selbst mit dem Kinderwagen spazieren gehen? In der Zukunft ist das nicht mehr nötig.

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Wien - Autos, die fliegen können, Roboter, die im Haushalt helfen und implantierte Chips anstelle von Handys - Kinder haben ihre eigene Sicht, wie die Menschheit in der Zukunft leben wird. Die Kinderuniversität Wien hat sie in einer Ideenwerkstatt zum Thema "Wie schaut deine Welt von morgen aus?" forschen lassen. Konkret wurden Sieben- bis Zwölfjährige nach dem Leben im Jahr 2033 gefragt. Donnerstagabend wurden die Ergebnisse in der A1-Zentrale in Wien präsentiert.

Geld nicht so wichtig

Ein beruhigendes Ergebnis dieser Umfrage unter 233 Kindern: Geld spielt für sie bei der Berufswahl eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Andere Punkte sind viel wichtiger. So wollen 88 Prozent der Befragten Spaß bei der Arbeit haben und 74 Prozent wünschen sich nette Kollegen und Kolleginnen. Dass die Arbeit auch einen Sinn hat, erhoffen sich 61 Prozent. Erst dann folgt die Lohnfrage (53 Prozent). Dass dafür eine gute Ausbildung eine Grundvoraussetzung ist, wissen auch die Kinder. Immerhin 37 Prozent sagen: Schule ist super.

61 Prozent stimmen folgenden Satz zu: "Schule kann ganz schön anstrengend sein, aber mit guten Noten bekommt man später einen besser bezahlten Job." Telekom-Chef Hannes Ametsreiter folgerte daraus, dass "man daran arbeiten sollte, die Schule so zu gestalten, dass sie Kindern mehr Spaß macht." Da gebe es noch einiges zu verbessern. Was, sagte bei der Präsentation die 12-jährige Sarah Gyamfi: "Schule wäre spannender, wenn sie spielerischer ist und es mehr Ausflüge gibt."

Kinderwunsch

Fragt man Kinder, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, unterscheidet sich deren Antwort in manchen Punkten kaum von der von Erwachsenen. Ein Beispiel: Nur vier Prozent der befragten Kinder wollen kinderlos bleiben. Bei einer Erhebung unter Erwachsenen waren es 6,5 Prozent. Oder: 62 Prozent der Kinder wollen später einmal zwei Kinder haben. Eine Zahl, die auch bei 65 Prozent der Erwachsenen als ideal genannt wird.

Während Fragen des technischen Fortschrittes nicht so im Vordergrund zu stehen scheinen, ist Kindern die Umwelt umso wichtiger. Hier blicken sie positiv in die Zukunft. "Wir werden ab jetzt gut auf die Umwelt aufpassen", lautet der dazugehörige Satz. Bei einer Frage von Telekom-Chef Ametsreiter musste Gyamfi allerdings fast passen: "Was würdest Du ändern, wenn Du ein Jahr lang Kanzlerin bist?" Die 12-Jährige nach langem Nachdenken: "Die Schule spannender gestalten und mich mehr um die Umwelt kümmern." (pm, derStandard.at, 06.12.2013)