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Der Streit um das Kreuz im Klassenzimmer spitzt sich zu.

Foto: APA/Dpa/Hildenbrand

Der Streit um das Kreuz in der Klasse spitzt sich zu: Eine Volksschule in Wien Neubau soll sich weigern, einer konfessionslosen Mutter Auskunft darüber zu erteilen, wie viele Kinder christlichen Glaubens sind. Auch der Stadtschulrat soll hier keine Auskunft geben. Die Mutter hat nun gemeinsam mit anderen Eltern einen Anwalt betraut, sie will erreichen, dass die Kreuze abgenommen werden. Unterstützt wird sie von der Initiative "Religion ist Privatsache". Der Anwalt brachte ein entsprechendes Auskunftbegehren ein, um feststellen zu können, ob die gesetzliche Grundlage für das Anbringen von Schulkreuzen gegeben ist.

"Es ist unfassbar, mit welcher Verbissenheit sowohl die Schule als auch die Aufsichtsbehörde uns Informationen verweigern, die uns als unmittelbar betroffene Eltern gesetzlich zustehen. Beim Thema Religion wird hierzulande das Legalitätsprinzip offensichtlich nur als Empfehlung verstanden", kommentierte ein Betroffener aufseiten der Eltern das Kreuz in der Klasse. 

Initiative droht mit Anzeige wegen Amtsmissbrauchs

In manchen Klassen und Aufenthaltsräumen würden in der betroffenen Schule Kreuze hängen, in anderen nicht. Daher hat die Initiative "Religion ist Privatsache" eine Anzeige eingebracht: Der Wiener Stadtschulart soll damit als Aufsichtsbehörde auf die "gesetzlich nicht gedeckte und willkürliche Vorgehensweise der Schulleitung" hinweisen, heißt es in einer Aussendung. Weiters droht die Initiative mit einer Anzeige wegen Amtsmissbrauch, sollte keine rechtmäßige Lösung gefunden werden.

Laut Entscheid des Verfassungsgerichtshof muss die Hälfte aller Kinder christlichen Glaubens sein, damit ein Kreuz aufgehängt werden darf. So ist das auch im Wiener Schulgesetz geregelt. Allerdings ist nicht festgehalten, welcher Fall eintritt, wenn weniger als die Hälfte der Klasse Christen sind. Darüber soll der betreffende Schulleiter entscheiden. (red, derStandard.at, 5.12.2013)