Im Mittelpunkt der Ausstellung "The Hous of" der Künstlerin Tatjana Hardikov steht ein aus dünnem Papier und mit zarten Linien gezeichnetes Selbstporträt der Künstlerin. Sie verweist dabei auf die Fragilität und Vergänglichkeit der menschlichen Materie. Hardikov, Absolventin der Wiener Kunstakademie, arbeitet hauptsächlich mit "Schrottmaterialien". Sie verwendet für ihre Werke gebrochene Skateboarddecks, entsorgtes Altmetall, Isoliermaterial oder gebrauchtes Papier.  

Hardikov beschäftigt sich mit dem mechanischen Wesen des Seins. "Unser Körper und unsere Natur folgt genauen organischen, emotionalen, gesellschaftlichen, politischen, etc. Mechanismen", so die Künstlerin.  Dabei verlässt der Mensch nie sein "Haus der Systeme".

Rund um das Selbstporträt hat die Künstlerin zahlreiche mit verschiedenen "Systemen" bemalte Skateboards positioniert. So etwa das Bord mit dem Namen "planètes". Hier wird mit ein bisschen Humor, auf die für uns schwer fassbaren Dimensionen unseres Universums eingegangen. Darauf zeigt ein Wesen, das auf einem Schild einen Wegweiser hält: "nach dem fünften Planeten nach links". Auf den Bords mit den Namen "Sit down" und "Not Exist"  geht es um die Liebe, die nach der Meinung der Künstlerin "uns als Lebensrichtlinie vorgegeben und aufgezwungen, gleichzeitig aber überall ‚kastriert‘ wird". Bei "Not Exist" " zeigt Hardikov  die destruktive Kraft der Liebe und erklärt, dass für sie die Liebe "einen fast (individuell) mathematischen Ablauf" hat.

Die Ausstellung "The House of" der Wiener Künstlerin, Tatjana Hardikov, ist seit dem 02.Dezember im Red Carpet Showroom-Karlsplatz (U-Bahn-Passage) zu sehen. Organisiert wird die Ausstellung von Georg Peithner-Lichtenfels von der Galerie Peithner-Lichtenfels, in der er zum ersten Mal eine seiner Künstlerinnen im Red Carpet Showroom-Karlsplatz präsentiert.  Am 13. Dezember um 17 Uhr vor dem Showroom gibt es zudem die Möglichkeit sich bei einem "Künstlergespräch" mit Tatjana Hardikov über ihre Werke zu unterhalten. Die Ausstellung läuft noch bist zum 19. Dezember. (Siniša Puktalović, 4. 12.2014, daStandard.at

Foto: Siniša Puktalović
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