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Dem Filehoster Hotfile blüht eine saftige Strafe.

Kommende Woche startet ein neuer Showdown zwischen der Filmindustrie und einem Online-Filehoster. Der US-Branchenverband MPAA fordert von Hotfile Schadensersatz für Copyrightverletzungen. Wie Torrentfreak berichtet, geht es um insgesamt 3.448 Werke.

Bis zu 150.000 Dollar pro Werk

Über diese Tatsache sind sich die Streitparteien auch bereits einig, wobei die MPAA ursprünglich 3.808 Filme und TV-Serien ins Treffen führen wollte. Pro Werk kann das Gericht eine Strafe zwischen 750 Dollar und 150.000 Dollar festlegen – die maximal mögliche Strafe liegt also bei knapp über einer halben Milliarde Dollar. Die MPAA und Hotfile führen bereits seit zwei Jahren rechtliche Auseinandersetzungen, die nun ihren Höhepunkt erreichen.

Vorab hatte Hotfile sich auch schon bereit erklärt, die Verantwortung für die Verstöße nicht abzustreiten. Allerdings behält man sich vor zu argumentieren, dass User mit den in der Klage nicht mehr anhängigen Dateien sogenanntes "Space Shifting" betrieben haben könnten. Darunter versteht man die Verlagerung eines Inhalts auf einen Speicher, auf welchem an ihn auch von einem anderen Ort aus abrufen kann.

Plattform verantwortlich für Verstöße der Nutzer

Zuvor hatte das Gericht bereits beschlossen, den Filehoster nicht als "DMCA Safe Harbor" anzuerkennen, womit das Unternehmen überhaupt erst direkt für die Verstöße seiner Nutzer haftbar gemacht werden kann. Zum Verhängnis wurde dem Unternehmen dabei sein Belohnungsprogramm, über das Boni an Nutzer ausgeteilt wurde, die andere User zum Downloaden von der Seite anregten.

Hotfile wurde wiederum eine Gegenklage gegen Warner gestattet. Nachdem man dem Unternehmen Zugang zu den eigenen Systemen gestattet hat, soll dieser hunderte Dateien – inklusive Spieledemos und Open Source-Software – gesperrt haben, ohne für diese das Urheberrecht zu besitzen. Hierfür sucht wiederum Hotfile um Schadensersatz an.

Tabu

Über ein Kuriosum der kommenden Verhandlungen berichtet Ars Technica. Vor Gericht wird den Vertretern der MPAA die Nutzung der Begriffe "Piraterie", "Diebstahl", "stehlen" oder davon abgeleiteten Wörtern untersagt, da man diese als abwertend ansieht.

Die Vertreter der Filmindustrie sprechen sich dagegen aus und argumentieren, dass die kritisierten Termini eine korrekte Beschreibung für die zur Diskussion stehenden Verstöße und schon längst in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeflossen sind. (red, derStandard.at, 03.12.2013)