Ein einsamer Fan: Michael Jeannée

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Da ist Kill Bill I und II eine Kinderjause dagegen: Die abgeschlagenen Köpfe fliegen nur so durch die Luft. Die unerbittliche Säuberung im Team Stronach geht weiter. Nachdem quer durch die Länder Funktionäre abgesetzt wurden, veranstaltet Frank nun auch in Niederösterreich ein Kettensägenmassaker: "Die niederösterreichische Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger und Ernest Gabmann jun., Klubobmann im NÖ-Landtag, sind ausgeschlossen worden. Eine Zurücklegung der politischen Mandate und Funktionen wird erwartet."

Der Grund: "fortwährendes parteischädigendes Verhalten ... sowie im Falle von Elisabeth Kaufmann-Bruckberger der Abschluss fragwürdiger Geschäfte zulasten der Landespartei". Bleibt nur noch ein Frage: Wird das Michael Jeannée in seiner unverbrüchlichen Treue und Bewunderung für Frank Stronach wankend machen?

Der Krone-Kolumnist ist ja praktisch der letzte Journalist, der an das politische Genie von Stronach glaubt. Kolumne für Kolumne preist er den "souverän & gelassen parlierenden & agierenden" Frank. Gut, hunderttausende TV-Zuseher (und Wähler) sahen das anders, aber die waren nicht auf derselben Bewusstseinsstufe wie Jeannée. Wie schrieb der kürzlich? "Lieber Frank, weiter so, nur nicht nachlassen, go ahead, Mr. Stronach ..."

Yeah, go ahead, das hält unser politisches System auch noch aus. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 30.11./1.12.2013)