Alfred Pfoser & Andreas Weigl (Hrsg.), "Im Epizentrum des Zusammenbruchs. Wien im Ersten Weltkrieg". € 35,-/692 S., Metro 2013. Ausstellung: Wienbibliothek im Rathaus

Foto: Matthias Cremer
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"Die Welt geht unter, und man wird es nicht wissen. Alles, was gestern war, wird man vergessen haben; was heute ist, nicht sehen; was morgen kommt, nicht fürchten. Man wird vergessen haben, daß man den Krieg verloren, vergessen haben, daß man ihn begonnen, vergessen, daß man ihn geführt hat. Darum wird er nicht aufhören", räsonierte einst Karl Kraus. Wien, das selbiger als Versuchsstation des Weltuntergangs apostrophierte, litt mehr als alle anderen Metropolen unter den Folgen des Krieges. Die fatalen Transformationen der furios in den Untergang dilettierenden Monarchie, später der pubertierenden Demokratie, mit allerlei kulturellen, sozialen, ökonomischen, politischen Aspekten seziert fantastisch das Duo Pfoser/Weigl. Opulent illustriert. Geschichtsschreibung mit zahlreichen Artefakten, Fotos, Dokumenten und luziden Essays. Grandios, monumental. Ein Opus magnum! (auen, Album, DER STANDARD, 30.11./1.12.2013)